Marktanteile gehen Google verloren

Microsoft hat mit Bing in technischer Hinsicht zu Google aufgeschlossen

Suchprimus dennoch ungefährdet: Marktdominanz weltweit ungebrochen:

  • Google als auch Yahoo verloren im Vergleich mit dem Vormonat rund 0,3 Prozent an Marktanteil 
  • 64,7 Prozent aller Suchanfragen laufen über Google, Yahoo liegt mit 19,3 Prozent weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz
  • Microsoft konnte mit Bing in den USA überraschen und erreichte dort im Juli 2009 bereits einen Marktanteil von 8,9 Prozent, Tendenz weiter steigend
  • Baidu kommt weltweit auf 8,87 Prozent und verdoppelte damit seinen Marktanteil seit September 2008.

Gemäß neuester Erhebungen der Marktforschungseinrichtungen ComScore…

 

und Net Applications ist Googles Suchmaschine bei Usern nicht mehr so beliebt wie noch zu Jahresbeginn. Der Branchenprimus büßt sowohl auf dem Leitmarkt in den Vereinigten Staaten als auch weltweit Marktanteile ein. Vor dem Hintergrund der geplanten Kooperation mit Microsoft stagniert auch die Entwicklung von Verfolger Yahoo. Die Suchresultate zwischen Bing und google unterscheiden sich abgesehen von ihrer Reihung kaum noch. Durch die Einbindung von Bing in den Internet Explorer stehen die Chancen für weitere Gewinnung von Marktanteilen im einstelligen Prozentbereich auch nicht schlecht", sagt Rüdiger Spies, Analyst & Independent Vice President Enterprise Applications bei IDC Deutschland. In den nächsten 18 bis 24 Monaten sei Googles Marktposition jedoch keinesfalls gefährdet.

Die Statistiken für Juli 2009 zeugen von der weiterhin dominanten Position des Unternehmens aus Mountain View, insbesondere im globalen Vergleich. Die Gründe für die leichten Marktverschiebungen zu Ungunsten von Google seien im Launch von Microsofts neuer Suchplattform Bing, aber mehr noch im Erfolg der chinesischen Suchmaschine Baidu zu suchen, so der Tenor unter den Experten. Auch untermauerten die jüngsten Erhebungen den Trend, wonach die Lokalisierung von Suchergebnissen immer mehr Bedeutung erlange. So hat ComScore gestern, Dienstag, seine neuesten Zahlen für den US-amerikanischen Markt veröffentlicht.Der Branchenprimus dominiert den Leitmarkt aber nach wie vor.

Gemäß jüngster Erhebungen von Net Applications stellt sich die Situation im globalen Vergleich noch eindeutiger dar. Insgesamt fänden mit 78,45 Prozent zwar etwas weniger User ihren Content mit Hilfe von Google als noch zu Jahresbeginn, dies sei jedoch vorwiegend auf den Erfolg der chinesischen Suchmaschine Baidu zurückzuführen, heißt es im Bericht von Net Applications. "Neben technischen Gründen spielen hier auch kulturelle Gründe wie etwa die Nutzung anderer Schriftzeichen eine große Rolle. Demnach ist damit zu rechnen, dass sich der ohnehin schon hohe Anteil von Baidu auf dem chinesischen Markt sogar noch weiter steigert", meint Spies. "Klammert man China allerdings aus, ist die Marktposition Googles auch durch Baidu nicht gefährdet. Für längerfristige Prognosen müsse insbesondere die Entwicklung im Bereich der mobilen Endgeräte im Auge behalten werden", so der Experte weiter.  Obwohl sich die Suchmaschine schon seit 2007 in Japan und Europa zu etablieren versucht hat, begründet vor allem Baidus Anteil von 51 Prozent am chinesischen Suchmarkt das gute Abschneiden.

 Marktführer Google ist zudem keineswegs gewillt, das Feld zu räumen, sondern trachtet eher danach, mit der Weiterentwicklung seiner Suchmaschine im Rahmen des Projekts "Caffeine" seine Position zu festigen. Den Ergebnissen eines von der University of Michigan seit 2002 publizierten Konsumentenzufriedenheitsbarometers zufolge wird dieses Vorhaben auch von Erfolg gekrönt sein. Google belegte stets die Spitzenposition, mit Ausnahme von 2007, als Konkurrent Yahoo die Beliebtheitsskala anführte. Dies schlug sich jedoch nicht in Form einer Erhöhung seiner Marktanteile wieder.
 

Gegen GoogleStreetView laufen Schweizer Datenschützer Sturm

Google soll Dienst unverzüglich vom Netz nehmen

Hanspeter Thür, der oberste Datenschutzbeauftragte der Schweiz, überlegt, Google wegen der Google-Maps-Erweiterung Street View vor das Bundesverwaltungsgericht zu zerren. Thür erhebt gravierende Bedenken gegenüber dem Geodienst, der 360-Grad-Straßenansichten ermöglicht und seit kurzem auch in der Schweiz verfügbar ist. In einer Aussendung fordert Thür den Internetkonzern auf, „den Online-Dienst Google Street View für die Schweiz unverzüglich vom Netz zu nehmen.“ Der Datenschützer reagiert damit auf mehr als 300 Beschwerden über den neuen Dienst, die innerhalb der letzten Woche bei Google eingegangen sein sollen.

Thür wirft Google konkret vor, nicht …

 

mit der Schweizer Rechtsordnung konform zu gehen und die Privatsphäre von Personen zu missachten. Demnach fänden sich auf den Rundumfotos von Street View einige Personen, deren Gesicht nicht unkenntlich gemacht wurde. Abgesehen von Privatpersonen formiert sich auch bei Schweizer Unternehmen und Gemeinden Widerstand gegen das Google-Projekt. Die Gemeinde Küsnacht im Kanton Zürich denkt laut der Wochenzeitung "Sonntag" gar über ein Verbot von Street View nach. Manche Unternehmen wiederum legen sich dagegen quer, dass ihre Firmengebäude bzw. die Privatdomizile der Chefs von Google fotografiert und online zur Ansicht gestellt werden.

Peter Fleischer von Googles Global Privacy Counsel zeigt sich über das Vorgehen des Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten enttäuscht und dementiert, eine große Anzahl von Beschwerden in Bezug auf Street View erhalten zu haben: "Wir haben Street View in einer Weise entwickelt, die den Schutz der Privatsphäre der Abgebildeten respektiert. Wir haben eine Technologie zum Verwischen von Gesichtern und Autokennzeichen entwickelt, die technisch auf dem neuesten Stand ist." Allerdings sei diese nicht perfekt, wie Fleischer in einer Stellungnahme an "Sonntag" zugibt. Der Dialog mit dem Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten soll jedoch fortgesetzt werden und möglichst bald eine Lösung gefunden werden.

Auch in Deutschland und Österreich geriet Street View unter Beschuss. In beiden Ländern ist die Funktion zwar noch nicht verfügbar, speziell ausgerüstete "Foto-Autos" von Google waren jedoch schon zum Beispiel in Wien und in großen Teilen Deutschlands unterwegs. Letzter Stand in Deutschland ist, dass das Feature noch 2009 verfügbar werden soll. Die deutschen Datenschutzbeauftragten hatten zwar einige Kritik am Dienst geäußert, zu einem Verbot des Dienstes dürfte es im Vorfeld aber nicht kommen.

In Österreich gibt es ebenfalls noch keinen offiziellen Starttermin für Street View, in der Branche wird allerdings von Herbst 2009 gemunkelt. Seitens der Arge Daten bereitet man derzeit eine Muster-Unterlassungsaufforderung vor, die es Privatpersonen ermöglichen soll, Google bereits im Vorhinein die Veröffentlichung von personenbezogenen Daten zu untersagen. "Es geht hier um zentrale Grundrechte von Privatpersonen. Google greift nicht erst bei der Veröffentlichung der Fotos auf Street View in den Persönlichkeitsschutz ein, sondern bereits beim Aufnehmen der Bilder", erklärt der Obmann der Arge Daten, Hans Zeger, seine Bedenken. Im April hatte Zeger erklärt, dass bereits das Filmen einer Haustüre als Eindringen in die persönliche Privatsphäre gewertet werden könne. "Das Leben oder das Verhalten von Menschen darf nicht zu einem Übungsobjekt eines wild gewordenen Unternehmens werden", warnt Zeger.
 

Google Books erhält heftige Kritik an Datenschutz

Dienst kann nachvollziehen, welche Bücher gesucht oder gelesen werden

Die Aufregung um den Buchsuchdienst Google Books  geht weiter. Nachdem erst kürzlich das US-Justizministerium Department of Justice offiziell bestätigt hatte, dass im Zusammenhang mit dem ambitionierten Buch-Digitalisierungsprojekt ein Wettbewerbsverfahren eingeleitet worden ist, haben sich nun gleich mehrer Bürgerrechtsorganisationen mit ihrer Kritik zum Internetangebot von Google zu Wort gemeldet. In einem gemeinsamen Brief an Eric Schmidt, CEO des Unternehmens, rufen sie dazu auf, für höhere Datenschutzstandards im Rahmen von Google Books zu sorgen. "In seiner jetzigen Form verfolgt der Dienst die Spur der User so genau, dass sich nachvollziehen lässt, welche Bücher er gesucht oder gelesen hat und sogar, was er auf den Seitenrand geschrieben hat", stellen Vertreter der Electronic Frontier Foundation (FCC) , der American Civil Liberties Union (ACLU) und der Samuelson Law Technology & Public Policy Clinic der US Berkeley School of Law fest.  Es sei nicht einzusehen, …

Keep reading →