Online-Einzelhändler will Einigung mit Buchautoren verhindern
Der Internetkonzern Google stößt mit dem Projekt Google Books weiterhin auf massiven Gegenwind. Gegen das Vorhaben, Bücher zu digitalisieren und im Internet zur Verfügung zu stellen, erhebt etwa der Online-Einzelhändler Amazon erneut Einwände. Auch der neue Einigungsvorschlag zwischen Google und US-Autoren sowie Verlegerverbänden ist für Amazon nicht akzeptabel. So drängt das Unternehmen das New Yorker Gericht, vor dem das Google Book Settlement verhandelt wird, den Vorschlag abzulehnen und den Deal zu kippen. Andernfalls verhelfe man Google zu einer Monopolstellung.
Amazon zufolge sichere sich Google …
bei Annahme des derzeitigen Einigungsvorschlags Exklusivrechte. Dies treffe etwa auf ältere Bücher zu, deren Urheber bzw. Rechteinheber nicht mehr auffindbar sind. Daher ist Google Books auch für die deutsche Buchbranche nach wie vor ein Thema, wie vonseiten des Börsevereins des Deutschen Buchhandels (BDB) auf Nachfrage bestätigt wird. Viele ältere deutsche Werke seien im US-Copyrightregister eingetragen worden.
Zugriff auf Millionen von Büchern
Vom BDB wurde an dem möglichen Kompromiss zuletzt kritisiert, "dass Google als vergriffen eingestufte Bücher in den USA ohne Zustimmung von Autor bzw. Verlag nutzen darf". In der Branche wird bemängelt, dass Google durch die Einigung mit Bibliotheken und Universitäten Zugriff auf Millionen von Büchern erhalte, womit sich Wettbewerber benachteiligt sehen.
Dabei hatten sich die US-Branchenvertreter mit Google 2008 bereits geeinigt. Der Konzern stimmte der Zahlung von 125 Mio. Dollar zur Gründung der Book Rights Registry zu. Autoren und Verleger wären bei Registrierung ihrer Werke am Gewinn beteiligt worden. Heftige Kritik zwang Google dennoch einen neuen Einigungsvorschlag auszuhandeln.