Wieso ist nofollow Attribut sinnlos?

Pagerank-Sculpting mit nofollow-Attribut und noindex-Metatag

Jeder (kleinere!) Blogger oder Foren-Betreiber kann getrost alle nofollow-Attribute entfernen, egal ob es die interne oder externe Verlinkung betrifft. Wieso? Der Einsatz des nofollow-Attributes hat auf die eigene Homepage keinerlei positive SEO-technische Auswirkung. Schlimmer ist eigentlich, dass es intern eher negative Auswirkungen haben kann, wenn man das nofollow-Attribut falsch einsetzt, weil man den Linkfluss unterbricht (so entstehen Dangling-Links, vergleichbar mit einer Sackgasse). Besitzt eine Seite 10 Links und fünf davon nutzen das nofollow, dann vererbt eben die Hälfte davon keinen PageRank. Extern mag das womöglich noch OK sein, aber intern ist das ein fataler Fehler. Das nofollow-Attribut macht nur dann einen Sinn, wenn man den Blogpost-Wildwuchs eindämmen muss. Sind relativ wenige Posts online, dann lohnt es sich also den Blog ebenso auf externe Links mit dofollow zu betreiben, um so an Backlinks interessierte Surfer ranzukommen.

Kommt das nofollow-Attribut zum Einsatz, dann …

bringt es nur eines, die Zielseite auf die verlinkt wird bekommt keinen Pagerank ab. Im Grunde könnte man sich dann doch auch gleich den Link sparen, denn entweder er ist gut oder eben nicht. Natürlich vorausgesetzt man bekommt die Spammer in den Griff. Eine kleine Schlappe passend zu diesem Thema hat sich vor kurzem SEOmoz eingefangen mit seinem Blog-Post: Tests Show PageRank Sculpting with Nofollow Still Works. Kurze Zeit später musste man diese Meinung wieder revidieren, da User einen Fehler in den Tests bemerkten, und nofollow also doch leider nicht funktioniert: An Update to Our Testing on PageRank Sculpting with Nofollow. Andererseits gibt es wiederum die Meinung im SEO.at-Blog, es sei sinnvoll in einem ausgewogenen Verhältnis nofollow Links im Blog einzubauen, damit die Site glaubwürdiger erscheint.

Ziemlich professionell mit dem Thema PageRank Sculpting (PageRank Vererbung) befasst sich der SEO-Experte John Britsios (aka Webnauts) in seinem Artikel „Bot Herding – The Ultimate Tool for PageRank Sculpting“. Basis dazu bildete unter anderem der Blogbeitrag von Matt Cutts zum PageRank Sculpting. Mit schönen informativen Bildern zeigt Eric Enge im Search Engine Watch, wieso: „Should You Still Use Nofollow?„. Exemplarisch haben wir das einmal an unserem neuen Shop getestet mit scheinbar durchschlagendem Erfolg. So sind wir hierbei vorgegangen:

  1. Shop anfangs fast komplett per robots.txt für Suchmaschinen sperren, mittels noindex-Metatag. Sind die Kategorien und Artikel endlich fertig gestellt, dann mit Außnahme der beiden Kategorien „Webhosting“ und „Weiterbildung“ alles sperren. Die Suchmaschine Google beginnt dann damit die beiden ersten Kategorien und Unterkategorien in den Index aufzunehmen.
    Allow: /service/webhosting/
    Allow: /service/weiterbildung/
    Disallow: /service/webdesign/
    Disallow: /service/dienstleistung/
    Disallow: /service/beratung/
  2. Nur einzelne Kategorien öffnen, um Kategorien zu indizieren, jedoch keine Shop-Artikel, z.B. haben wir die Haupt-Kategorie „Webhosting“ und die Unterkategorie „Shop-Hosting“ zur Indizierung freigegeben, die einzelnen Shop Artikel wie „Shop Hosting Magento“ mit der Endung *.html jedoch nicht. Dies erfolgt mittels noindex-Metatag und noindex-Direktive in der robots.txt, wodurch Google rein gar nichts in dieser Hauptkategorie (bspw. Dienstleistung) indiziert.
    noindex: /service/*.html
  3. Jetzt wartet man in Ruhe ab, bis Google die einzelnen Kategorien sauber indiziert
  4. Einige Wochen danach werden auch die Artikel der Kategorie „Webhosting“ und „Weiterbildung“ per robots.txt freigeschalten, indem man das noindex-Metatag bei allen gewünschten Artikeln entfernt

Was passiert dadurch?

  • Google indiziert zunächst erwartungsgemäß alle frei verfügbaren Online-Shop-Kategorien
  • Sobald Artikel indizierbar sind, werden diese PageRank-stark indexiert
PageRank Verbung Kategorie-URL / Artikel-URL PageRank
Startseite Online Shop Service /service/ PR2
Hauptkategorie Webhosting /service/webhosting.html PR3
Unterkategorien Webhosting /service/webhosting/blog-hosting.html
/service/webhosting/cms-hosting.html
/service/webhosting/domain-hosting.html
/service/webhosting/shop-hosting.html
PR2
PR2
PR2
PR3
Shop-Hosting Artikel Shop Hosting Magento
Shop Hosting xtCommerce
Online Shop Hosting
PR3
PR3
PR2

Ein im wahrsten Sinne „durchschlagender“ Erfolg des PageRank-Sculptings.

20 Comments for “Wieso ist nofollow Attribut sinnlos?”

Nürnberger

says:

Man muss sich eben darauf einstellen. Diskussionen rund um nofollow oder dofollow bringen eh nichts – im Endeffekt bestimmt „Gott Google“ sowieso unser tägliches Handeln, zumindest wenn man im SEO-Bereich unterwegs ist.

Seorix

says:

Ich habe Nofollow noch nie benutzt, der Sinn und zweck ist klar aber wenn ich Nofollow setze hat das nicht was mit ‚das gönne ich dir nicht“ zu tun?Ich finde den Artikel spannend, da er zeigt, wie man sich ins eigene Fleisch schneiden kann.

Firmen Webkatalog

says:

Hallo zusammen,
also Nofollow Links machen escht nicht viel Sinn. Bei uns im Firmen Webkatalog gibt es daher auch nur Do-Follow Links.

Trotzdem ein sehr guter Artikel.

Kai

says:

Das Schlimme ist eben, dass irgendjemand Quatsch erzählt und sich das dann meist als Weisheit wie ein Lauffeuer im Netz verbreitet, bis es jemand schafft, das Gegenteil zu bezeichnen. Persönlich halte ich nofollow eh für Quatsch, denn entweder ich setze einen Link (Empfehlung), oder eben nicht. So ein schwammiges Dazwischen gibt es einfach nicht.

Pagerank Skulpting war wohl auch die Idee von jemanden, der dachte, damit die PR-Power gezielt auf die entsprechenden Unterseiten zu lenken. Es gibt einige, denen das zum Verhängnis wurde und die sich mit ihren Seiten nun im Nirvana wieder gefunden haben. Deshalb würde ich solche Spielereien lieber lassen

Mario

says:

Es gibt da ein interessantes Video von Matt Cutts zum Thema nofollow, wo er ziemlich deutlich sagt, dass diese ganze hin- und herschieberei von Linkjuice durch das nofollow-attribut kaum etwas bringt und im Gegenteil mehr schadet als nutzt. Um sich von Seiten zu distanzieren, so wie Daniel das handhabt, ist es allerdings auf jeden Fall zu empfehlen. Man sollte aber nicht grundsätzlich jeden externen Link damit belegen.

Daniel

says:

Bei mir kommt das nofollow-Attribut zum Einsatz wenn ich mich wirklich distanzieren möchte von einer Seite. Es gibt Beträge da möchte ich die Seite nennen aber nicht stärken und genau dafür ist das nofollow-Attribut wohl auch gedacht!

Seitenintern arbeite ich nicht mit dem nofollow-Attribut warum auch? Wenn ich nicht möchte das Crawler folgen dann schreibe ich das NOINDEX-Attribut. Plugins machen auf dem Blog sowas relativ einfach! Wenn ich Seitenintern das nofollow-Attribut zum Einsatz bringen würde, dann würde ich mich ja von meiner eigenen Seite distanzieren wollen oder? Nur mal so also Denkanstoss, wenn man glaubt … .

Frank

says:

Wenn ich das Ganze richtig verstanden habe – sollten die Anfänger nofollow-Befehle einfach weglassen?!? Da fragt doch jeder, wenn die Profis das machen, funktioniert's wohl doch und werden weiter versuche

Detlef von Digital Dynamic

says:

Ich stimme Wolfgang zu, denn das nofollow Attribute auf der eigenen Seite ist sinnlos. Effektiver ist es die unerwünschten Seiten per robots.txt auszuschließen. Natürlich meint man, dass nofollow den Pagerank für die eigene Seite rettet, doch dies ist nicht der Fall, den ich auch in eigenen Versuchen festgestellt habe.

Auto News Magazin

says:

Ich sehe die Entwicklung mit nofollow ähnlich kritisch. Früher war eine Empfehlung noch eine Empfehlung, bis dieser Link dazu verkommen ist, seine Seiten aus SEO Sicht zu pushen. Produziert nun täglich Millionen Kommentare an Spam. Auf meinen Seiten bekommen Stammposter am 3 Kommentaren (die sinnvoll sind) ein dofollow. Vorher nicht, weil es einfach zu ätzend geworden ist, dauernd den Schwachsinn zu prüfen und zu löschen. Schade – aber die unnatürliche Auslese funktioniert trotzdem 🙂 Das halte ich bisher bei allen Blogs so und auch mein neuer (seit gestern online :)) unter http://www.cleanairmag.de bleibt dem treu. Sinnvolles wird belohnt, die Viagra Blogger aus Russland geblockt….
gruß Markus

schwitzender SEO-Anfänger

says:

Also, wenn ich das Ganze richtig verstanden habe – sollten die Anfänger nofollow-Befehle einfach weglassen?!? Da fragt doch jeder, wenn die Profis das machen, funktioniert's wohl doch und werden weiter versuchen …

Daniel von Seospot.de

says:

Hallo,
wie ich auch in meinem Artikel geschrieben habe funktioniert PR-Sculpting teilweise noch immer (mit etwas Mühe). Allerdings würde ich dem NoFollow und robot Tags nicht allzu großes Vertrauen schenken sondern ehr zur maskierung von Links übergehen. Viele Grüße, Daniel 

Hotelier

says:

Ich denke die einzig sinnvolle Variante von nofollow ist die, sich von Seiten zu distanzieren die erotische Inhalte haben oder sich mit Glücksspiel befassen. Denn beide Themen sind bei Google nicht unbedingt beliebt, wer aber über aktuelles Zeitgeschehen bloggt, kommt manchmal nicht an eben diesen Themen vorbei. Von Werbung für Glücksspiele im eigenen Blog ist allerdings wirklich abzuraten, und wenn, dann sollte man hier das nofollow-Tag unbedingt setzen.

Trier

says:

Nofollow hat meiner Ansicht nach wirklich nur den einen Zweck bzw. die Funktion, sich von fremden Webseiten zu distanzieren. Ich glaube auch nicht daß die Bedeutung von nofollow von Google anders geplant war.

Dirk

says:

Vor allem machen Nofollow Links keinen Sinn im Sinne von das die eigenen Extrenen links dadurch mehr Power vererben. Matt Cutts hat ganz klar in seinem Blog vor nem Halben Jahr mal geschrieben das nofollow keine Stärkung der restlichen Links bewirkt.

Wolfgang Kundler

says:

Hi Marcus, ich glaube im Grunde sind wir uns ja einig. Natürlich muss man den ganzen Post lesen um das zu kapieren. Die vielen Einsteiger SEOs und neuen Homepage-Betreiber verstehen sowieso nur die Hälfte. Ich habe selber sehr viel mit Einsteigern und Existenzgründern zu tun, die gerade ihren ersten Shop, Blog oder sonstige Homepage aufbauen. In den meisten Fällen machen die ohnehin unzureichenden SEO-Bemühungen mehr kaputt als sie helfen. Daher vertrete ich die Meinung, weg mit fast allen internen nofollow-Attributen (mit wenigen Ausnahmen, wie Impressum & Co.). Meinetwegen könnte ich aktuell bei kleineren Webseiten auch gut und gerne auf externe nofollows verzichten. Erst wenn der Spam Wildwuchs derart drastisch Überhand nimmt, dann plädiere ich hier ebenso für den sinnvollen Einsatz bei externen Links. In diesem Sinne, es lebe der Pagerank Fluss.

Gruss
Wolfgang

Psychic SEO Blog

says:

Mannometer – schon wieder Halbwissen, das verbreitet wird, bzw noch viel schlimmer: Die erste Aussage, die man hier liest führt dazu, dass viele Forenbetreiber und Blogger gar nicht erst weiterlesen und einfach ihr nofollow entfernen.

Wie kommst Du darauf generell behaupten zu können, dass weder externes, noch internes nofollow keinerlei SEO-Auswirkung hat?
Wenn Du keinen Pagerank mehr vererbst – bzw Du nofollow nicht mehr einsetzen kannst um gezielt Deinen Pagerank auf anderen internen Seiten mehr zu stärken ohne nofollow auf unwichtigen seiten, dann heißt das noch lange nict, dass der ursprüngliche Sinn von nofollow nicht mehr wirkt.
Grundsätzlich macht nofollow nach wie vor Sinn, um sich von extern verlinkten Seiten zu distanzieren – ihnen keinen Trust zu schenken. Also ein absolutnguter Grund für den Eisatz auf Blogs, in Foren und in Communities in denen der Moderator nicht jeden im User Generated Content gesetzten Link kontrollieren kann.
Spätestens seit 2009 ist offiziell von Matt Cutts verkündet worden, dass ein extern gesetzter Link, der dem User einen Mehrwert bietet durchaus auch positiv für die verweisende Seite gewertet werden kann. Da liegt doch der Rückschluss (vor allem vor dem Hintergrund, dass die großen Suchmaschinen zum Zweck der Distanzierung nofollow als Linkattribut eingeführt haben) nahe, dass ein schlechter Link auch negativen Einfluss auf die verlinkende Seite haben kann.
Gruß, Marcus "Psychic SEO"

Rezension schreiben und Backlink kassieren :: eBusiness News

says:

[…] Damit wir mal einen richtig guten Schwung an Rezensionen zu unseren Büchern bekommen, möchten wir unsere Buchleser dazu animieren eine Buch-Bewertung bei Amazon einzutragen. Dazu haben wir uns überlegt, ein kleines Spiel zu machen. Jeder Buchkäufer der eine Bewertung schreibt und die auch veröffentlicht wird, bekommt für ein Jahr einen Backlink auf einer PageRank 4 Seite. Mit individuellem Linktext, frei wählbarem (solange seriös) Linkziel und natürlich ohne nofollow Attribut.. […]