G Data Malware-Halbjahresbericht – Viren und Würmer lassen die Kassen klingeln
Soziale Netzwerke wie Facebook, StudiVZ oder Twitter erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Die wachsenden Besucherzahlen und immer neue Angebote machen aber auch Cyber-Kriminelle auf diese Portale aufmerksam, wodurch diese verstärkt ins Visier der Schattenwirtschaft geraten. Neben sozialen Netzwerken bleiben die Windows-Nutzer auch zukünftig beliebte Opfer für Attacken durch Würmer, Trojaner und Viren. In den Fokus der Angreifer rücken außerdem immer mehr die Nutzer von Smartphones. Insgesamt werden die bewährten Geschäftsmodelle um Spam, Spyware und Adware weiterhin für gefüllte Kassen bei den Entwicklern von Malware sorgen. Diese und weitere Entwicklungen sowie Prognosen für Schadcode aller Art beschreibt der deutsche Sicherheitssoftware-Hersteller G Data in seinem jetzt veröffentlichten Malware-Report für das erste Halbjahr 2009.
Da mittlerweile viele Einfallstore für…
Malware durch Sicherheitstechnologien geschützt sind, weichen die Angreifer auf schwächer gesicherte Bereiche aus. Die größten Erfolgschancen bieten hierfür Webseiten mit ihren zahlreichen Anwendungen. Aufgrund dieser Entwicklung gehen die Experten von G Data davon aus, dass User über das Internet mit immer neuen und gewiefteren Schädlingsangriffen rechnen müssen.
Ralf Benzmüller, Leiter der G Data Security Labs: "Diese Täuschungsmanöver erwarten wir verstärkt bei sozialen Netzwerken. Twitter, Facebook, XING oder MySpace werden vermehrt für Phishing-Aktionen oder die Verbreitung von Malware genutzt. Aber auch Würmer, die sich gezielt in diesen Netzwerken bewegen nehmen, an Fahrt auf. Koobface ist da erst der Anfang von zahlreichen weiteren Attacken." Tipps, wie man sich vor solchen Angriffen schützen kann, fügt Benzmüller direkt hinzu: "Natürlich sollten sowohl Browser als auch das verwendete Antiviren-Programm über aktuelle Updates verfügen. Darüber hinaus sollte man auch bei vermeintlichen Nachrichten von Freunden und Bekannten genau hinsehen, bevor man auf die in den E-Mails genannten Links klickt, denn hier lauern oft die versteckten Gefahren."
Malware-Barometer: Schädlinge in Rekordhöhe, aber kleinere Steigerungsraten
Insgesamt 663.952 Schädlinge hat G Data in den ersten sechs Monaten dieses Jahres identifiziert. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum vor einem Jahr. Dennoch ist absehbar, dass die Steigerungsraten nicht mehr so deutlich ausfallen wie in den vergangenen Jahren.
"Ein Grund dafür ist die weltweite Wirtschaftskrise", so Ralf Benzmüller. "Sie sorgt aufgrund sinkender Einnahmen auch in der Schattenwirtschaft für rückläufige Aufträge und schwächt damit die eCrime-Industrie." Aber auch mit weniger Varianten in weniger Familien wird das Malware-Aufkommen nicht deutlich sinken. Es findet eine Konzentration des Marktes statt, wo die verbleibenden Player die gleiche Nachfrage bedienen.
Schonzeit ade? eCrime entdeckt Apple und Unix als Ziel
Daher werden Spam und Spyware auch weiterhin die Kassen der Schreiber, Verbreiter und Nutzer von Malware füllen. Daran werden auch gelegentliche Erfolge der Ermittlungsbehörden nichts ändern. Nach wie vor stehen dabei die Nutzer von Windows-Betriebssystemen im Blickpunkt der Angreifer, auch wenn die Anzahl der Schädlinge für Apple, Unix- oder Mobilrechner in nächster Zeit steigen wird.
Neue Schädlinge für Smartphones und Mobilrechner
Eine neue Entwicklung beobachtet G Data bei Schädlingen für Mobilrechner und Smartphones. Waren diese lange Zeit ein Nischenprodukt, so hat sich die Anzahl an neuer Malware für Smartphones und Mobilrechner im ersten Halbjahr nahezu verdoppelt. Schädlinge für mobile Endgeräte haben es daher erneut in die Top 5 geschafft. Insgesamt sind 106 neue Schädlinge aufgetaucht. Circa 90 dieser Schädlinge haben keine eigene Verbreitungsroutine und werden zum Versand von SMS an vorwiegend russische und chinesische Telefonkunden verwendet. Nur die Familie Yxe verbreitet sich selbständig per SMS mit Link auf eine Webseite. Die Datei, die dort zum Download angeboten wird, ist von Symbian signiert. Dadurch wird die nach wie vor notwendige Benutzeraktion auf nur noch einen Klick reduziert.
Trends für 2009:
Die Experten von G Data erwarten also für das zweite Halbjahr 2009 eine weitere Zunahme an Schadcode. Jedoch werden die Steigerungsraten geringer ausfallen und die Malware-Flut verlagert sich immer mehr ins Internet. Besonders alarmierend: Die Infektionsmethoden werden immer ausgereifter, sodass die Gefahren, durch Malware geschädigt zu werden, für die PC-Nutzer steigen werden.