Webseiten-Label-System für alle Betriebssysteme
Das Projekt confoki (Content for Kids) http://www.confoki.org ist heute, Donnerstag, anlässlich des Safer Internet Day 2008 vorgestellt worden. Eine Kombination von Browser-Plugin und spezieller Search Engine soll Kinder besser vor problematischen Webinhalten schützen. Basis für die Funktion von confoki sind Labels der Internet Content Rating Association (ICRA), einem Teil des Family Online Safety Institute (FOSI) http://www.fosi.org.
Mit ICRA-Labels können Webseitenbetreiber die Art ihres Contents auszeichnen, was weltweit bereits mehrere zehntausend Mal genutzt wird. "Zehntausende Webseiten sind die Nadel im Heuhaufen", gesteht ISPA-Vorstandsmitglied Michael Eisenriegler http://www.ispa.at ein. Allerdings sei das Selbstregulierungsverfahren einfach. Interessierte Content-Anbieter kommen durch einen Fragebogen auf der FOSI-Website innerhalb einiger Minuten zu ihren Labels. Lediglich der Einbindungsaufwand könne etwa durch passende, separate Auszeichnung einzelner Teilbereiche großer Webseiten etwas höher ausfallen.
Obwohl es sich um ein Selbstregulierungssystem handelt, sei Missbrauch selten. "Es gibt zwei Arten von Seiten, die an Labels interessiert sind", so Eisenriegler auf Frage von pressetext. Porno-Seiten würden sich als rechtliche Absicherung korrekt deklarieren, um Zugriffe durch Kinder zu verhindern. Seiten mit Content, der speziell für Kinder gedacht ist, suchen durch passende Labels mehr Traffic zu generieren. Wahrscheinlicher als Missbrauch seien unbeabsichtigte Zwischenfälle, etwa wenn ein eingebundenes Nachrichtenvideo mehr Gewaltinhalte hätte als bei einer Website üblich. In strittigen Fällen ist ein externes Auditing möglich. confoki wird vorhandene ICRA-Labels durch kostenlose Browser-Plug-ins lesen, wobei sowohl Internet Explorer als auch Firefox unterstützt werden sollen. Die gewünschten Einstellungen erfolgen dabei direkt im Browser. Die Plug-ins sind nicht nur für Windows XP und Vista, sondern auch für Mac OS X und Linux geplant. Als Ergänzung ist eine eigene Search Engine vorgesehen, die nur solche Webseiten in den Ergebnissen listet, die auch tatsächlich mit ICRA-Labels aufwarten. Der Start von confoki soll im Herbst 2008 erfolgen. Das System wird nicht nur als Alternative, sondern auch als mögliche Ergänzung zu anderen Maßnahmen gesehen werden. Damit ist eine geeignete Medienerziehung ebenso gemeint wie zusätzliche technische Vorkehrungen, etwa die in Windows Vista integrierten Inhalts- und Zugangskontrollen. "Der Windows Live Dienst Family Safety Settings http://fss.live.com bietet noch umfangreichere Möglichkeiten", betont Microsoft-Sicherheitssprecher Gerhard Göschl im Gespräch mit pressetext. Dieser Dienst ist nicht nur für Vista, sondern auch für Windows XP verfügbar. Ein weiterer Vorteil ist die Speicherung von Einstellungen auf einem zentralen Host. So können die Einstellungen auf verschiedenen Computern in einem Haushalt genutzt werden. Auch eine Verwendung bei Freunden oder Verwandten ist denkbar (Quelle: Presstext austria)
2 Comments for “confoki – Kindersicherung für das Internet”
butterfly
says:Hallo
das hört sich sehr interessant an. WErde das demnächst auch mal testen, und da ich an einer Schule ab und zu Internet-Kurse gebe für Grundschulkinder könnte ich diese Idee mal vorschlagen. Um Kosten zu sparen 😉
LG susan
Peter Justus
says:Ich habe sehr lange nach einer einfachen, wirksamen und kostenlosen Möglichkeit gesucht um meine Kinder vor „gefährlichen“ Webinhalten zu schützen.
Die Lösung ist relativ einfach: Alle DNS-Anfragen (Umsetzung der Webadresse [URL] in eine IP-Adresse) werden umgelenkt, durch einen Filter geschickt und liefern nur Seiten zurück, die „ungefährlich“ sind. Ohne diese Umsetzung kann der PC nicht auf die Webseiten zugreifen. Bei „gefährlichen“ Seiten wird statt dessen eine Hinweisseite angezeigt.
Anders als bei einem Proxy, wird nur die DNS-Anfrage „umgelenkt“ und nicht der Inhalt. Daher verliert man keine Geschwindigkeit. Man kann die volle Bandbreite seiner Leitung nutzen.
Dieser Service wird kostenlos von OpenDNS angeboten (http://www.opendns.com). Fast 50.000 Schulen in den USA nutzen diesen Service. Einfach folgende DNS-Einträge einstellen: 208.67.222.222 und 208.67.220.220 (Anleitung auf der Website von OpenDNS). Man kann diese Einstellung für einzelne PCs oder auf dem Router für das eigene Netzwerk vornehmen.
Das Kind darf natürlich keine Administratorrechte haben, damit es die Einträge nicht wieder selber ändern kann.
Der Filter ist bereits voreingestellt. Um den Filter individuell zu beeinflussen, kann man sich (kostenlos) bei OpenDNS anmelden und die Einstellungen für sein Netzwerk/PC vornehmen. Das funktioniert über die externe IP, die der Router/PC nach „draussen“ hat (auch bei dynamischen IP-Adressen): Sobald eine DNS-Anfrage von einer bestimmten „externen“ IP kommt, wird der individuell eingestellte Filter wirksam.
Ich setze diese Möglichkeit zusammen mit einem Zeitkonto ein (auf dem Router Fritzbox 7270) ein und habe nur beste Erfahrungen gemacht. Es ist nicht notwendig, teure Kaufsoftware einzusetzen. Kleinere Kinder schützt man jedoch am besten über eine „Whitelist“ (einfach ‚mal googlen).