Die beiden Autoren Anne Grabs und Karim-Patrick Bannour beantworteten mir 10 spannende Fragen zu Social-Media-Marketing
Nach dem ich das Social-Media-Marketing Buch "Follow me!" gelesen, rezensiert und für gut befunden habe und weil ich unglaublich neugierig bin, wollte ich mehr über die Autoren erfahren. Viele Fragen entstanden schon beim Lesen des Buches und nebenbei: Ich wollte einfach mal ein Interview führen. hihihi Schnell eine Mail an die beiden und gefragt – et voilà nun könnt Ihr mein Exklusive-Interview mit den Autoren des Social-Media-Marketing Buches lesen. Ziemlich interessant. Lest selbst…1. Wie seid Ihr auf das Social-Media-Marketing Buch „Follow me!“ gekommen, also wie entwickelte sich die Idee dazu?
"Der Galileo Press Verlag ist mit der Idee im Mai 2010 an uns herangetreten. Der Verlag war auf einen von Karims Gastblogbeiträgen aufmerksam geworden und hat ihn daraufhin gefragt. Karim hatte dann die Idee, dieses Social-Media-Buch gemeinsam mit Anne zu schreiben. Der Verlag hat ein Grobkonzept erbeten und Ende Juni war klar, dass wir das Social-Media-Buch gemeinsam schreiben."
2. Wie sieht dein/euer typischer Arbeitstag mit Social-Media-Marketing aus?
"Der Social-Media-Marketing-Arbeitstag beginnt mit einem kurzen Clipping von Twitter, Facebook, Google+ und einigen ausgewählten Blogs, um das tagesaktuelle Stimmungsbild zu erfassen. Außerdem checken wir unser Social Media Monitoring-Tool. Gleichzeitig geben wir uns dem Informationsstrom hin, um neue, spannende oder kreative Entwicklungen und Trends im Social-Media-Bereich aufzuspüren. Spannende Beiträge retweeten und teilen wir natürlich auch. 😉 Für unsere eigenen Facebook-Seiten versuchen wir immer, besonders relevante Links zu sammeln, daraus werden manchmal auch Blogbeiträge entwickelt (für die eigenen Blogs und für unsere Gastbeiträge auf anderen Blog). Außerdem machen wir ein regelmäßiges Screening über die Entwicklungen der Facebook-Seiten unserer Kunden, und aller anderen Accounts und Social Media-Präsenzen, die wir mitbetreuen. Häufig faven oder bookmarken wir auch Tweets und Links, um zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurückzugreifen, beispielsweise in einem Blogbeitrag. Der Google Reader hilft, den Überblick über die vielen Blogbeiträge zu behalten, die interessant sein können und noch gelesen werden wollen."
Bemerkung von mir: Oh, dann mach ich alles richtig…läuft ähnlich ab. Nur das ich fürs Schreiben noch Zeit einplanen muss.Im Moment fehlt mir eh die Zeit…
3. Wie viele Tweets oder Posts usw. versendet Ihr/Du?
"Hängt von der Social-Media-Plattform ab, aber auf Twitter und Facebook pro Tag ca. 3-5."
4. Würdet Ihr behaupten, Facebook ist der größte Konkurrent von Google und wird diese Suchmaschine dadurch vom Markt verdrängt?
"Ja, Facebook ist ein sehr großer Konkurrent für Google, zumindest was die Zusammenhänge von Internetnutzung und Userpräferenzen betrifft. Unter anderem mit dem Like-Button hat Facebook ein kongeniales Tool entwickelt, dass bei der Usern anerkannt ist und gerne genutzt wird. Dadurch kann Facebook sehr genaue Daten über die Vorlieben und Interessen seiner Nutzer sammeln und durch das Profiling in einen neuen Zusammenhang bringen. Die User verbringen viel Zeit auf Facebook, und Facebook holt sich immer mehr vom Onlinewerbekuchen. Dem versucht Google nun mit Google+ entgegenzutreten. Wenn es Google gelingt, ausreichend viele User (kritische Masse) für sein soziales Netzwerk zu gewinnen und langfristig zu halten, dann sieht der Machtkampf im Web sicher spannend aus: Google vs. Facebook (und Microsoft)"
5 Wird Facebook zum Massenmedium, sowie einst eMail oder Handy?
"Facebook ist definitiv ein Massenmedium, immerhin hat es das Netzwerk geschafft, etwa 10% der Weltbevölkerung (ignorieren wir einmal die Fake-Accounts in Facebook) zu gewinnen. Die Kommunikation via Facebook ersetzt heute schon bei vielen Nutzern die eMail. Facebook verzeichnet zudem die höchste Verweildauer unter den beliebtesten Webseiten in Deutschland. Sie beträgt durchschnittlich etwa 2,5 Minuten, zum Vergleich verweilt ein Nutzer in YouTube gerade einmal 56 Sekunden im Durchschnitt. Die Facebook-Nutzung wird durch Smartphones verstärkt, denn Facebook gehört zu den beliebtesten Apps der Smartphone-Nutzer."
Bemerkung von mir: Das Android-App für Facebook ist aber alles andere als toll… seit dem neuen Update, wird dem App erlaubt SMS zu versenden. 🙁
6. Welche Social-Media-Dienste sind Eurer Meinung nach die „must-have“ Dienste aus heutiger Sicht für Unternehmer?
"Wenn wir uns kurz das Social Media Prisma ins Gedächtnis rufen, wissen wir, dass die Social Media Tools sehr vielfältig sind und einem ständigen Wandel unterliegen. Natürlich ist Facebook aufgrund seiner Nutzerzahl häufig unumgänglich für Unternehmen, aber auch dort findet man nicht jede Zielgruppe. Die Frage ist daher nur im Hinblick auf die Zielgruppe und Social Media-Ziele des Unternehmens zu beantworten. Möglicherweise erreicht der Unternehmer seine Nische besser über ein anderes Tool. Im Moment erfreuen sich Foto-Anwendungen am Smartphone, wie zum Beispiel „Instagram“, großer Beliebtheit. Und möglicherweise lässt sich das, was das Unternehmen zu sagen hat, besser visuell erklären. Dann ist es sinnvoll auch solche Anwendungen, die ganz im Sinne von Social Media wie eine Community aufgebaut ist, auszuprobieren.
Großen Unternehmen sei natürlich eine gute Monitoring-Software, am besten aus dem deutschsprachigen Raum, zu empfehlen. Dadurch erfahren Unternehmen nicht nur, wo, wie und wann über ihre Marke kommuniziert wird, sondern auch nach welchen Produkten und Services sie suchen. "
7. Was rät Ihr Unternehmer, die in Social-Media einsteigen wollen, aber noch keine großen Kapazitäten hierfür haben. Lieber mit nur einem Dienst einsteigen (mit welchen?) oder/und auch mit anderen Diensten, um dort zumindest einen Account anzulegen.
"Unternehmen mit kleinem Budget sollten auch klein anfangen und ein Social-Media-Tool wählen, mit dem sie nicht nur gut umgehen, sondern sich auch identifizieren können. Die sehr offene Kommunikation via Facebook und Blogs, die Kommentare und Bewertungen zulässt, ist für manchen Firmenchef oder Abteilungsleiter zunächst sehr ungewohnt. Oder die PR-Abteilung versucht, auf Teufel komm raus, ihre Pressetexte in Social Media zu pressen und verprellen dabei die Kunden, die es gewohnt sind, aktiviert zu werden und mitreden zu können. Auch wenn es Bedenken gibt, können sich Unternehmen langsam an ihre Zielgruppe im Social Web herantasten, ausprobieren welche Beiträge gut angekommen, was sich die Kunden wünschen, denn das direkte Feedback gibt Hinweise darauf, wie sich die Marke im Social Web präsentieren muss. Das klingt ein wenig nach Trial and Error-Prinzip, ist aber viel mehr ein chancenreiches Annähern an eine kundenorientierte Kommunikation. "
8. Welchen Teil des Social-Media-Marketing verwendest du/ihr persönlich am liebsten?
Anne: "Kampagnen entwerfen!"
Karim: "Eigentlich alles!"
9. Was wolltet Ihr als Kind mal werden?
Anne: "Ballettänzerin"
Karim: "Pilot"
10. Wie habt Ihr das Internet das erste Mal erlebt?
Anne: "Oh; das ist schon lange her. Ich muss an dieser Stelle meine Mutter lobend erwähnen, die mir einen Computer mit 15 gekauft hat, denn ich dann auseinander geschraubt und wieder zusammengebaut habe. Und ich erinnere mich noch ganz genau an das „brrrr-trrrr-dedum-dedum“-Modemgeräusch, bei Verbindungsaufbau."
Karim: "Das erste Mal in den 1980er Jahren, als ein Freund von mir mit seinem Commodore 64 und analogem Modem (wo man den Telefonhörer drauflegte und mit Tonsignalen übertrug) ein Datenpaket mit einem anderen C64-User teilte. Selbst aktiv wurde ich 1994 als es die ersten halböffentlich zugänglichen Internetterminals in Salzburg gab und ich stundenlang vor dem Computer stand und die Welt entdeckte."
Ich muss auch meinen "Senf" dazu geben: "Ich hab es auch ähnlich wie Karim erlebt. Mit meinem Großvater auf dem C64 via Modem ins BTX eingewählt und auf T-Com zugegriffen."
Wow, vielen Dank an Euch beiden. Es hat richtig Spaß gemacht und es war eine tolle Zusammenarbeit. Jetzt fallen mir gleich wieder Fragen ein, ohje. Vielleicht ein anderes Mal. Ich muss jetzt auch noch mein neues Manuskript fertig stellen. Puh, bin schon im Zeitrückstand. Möchte es bis nächste Woche geschafft haben, damit wir endlich etwas Ferien machen können. Bei uns in Bayern beginnen die erst im August. Dann fahren wir nach Hamburg, jipiihh.
4 Comments for “Interview mit den Autoren von Social-Media-Buch Follow me!”
Umzug Berlin
says:Mit großer Freude habe diese Seite betrachtet und möchte Euch ein Lob für diesen interessanten Beitrag aussprechen.
Viele liebe Grüße aus Berlin!
Gaston
says:Social Media ist extrem wichtig geworden, auch allein was be google+ los ist. ich hab in eigenen projekten enormen besucherzulauf für social media. ich finde das interview hier sehr interessant da ich mich sehr viel mit social media beschäftige
Susanne Angeli
says:Hallo Sanja,
ja irgendwie sieht es nach einem Hype aus, is aber nicht. Wie damals bei der eMail, dachten auch zuerst alle oh wieder mal ein Trend, aber ohne eMail geht es heute ja fast gar nix mehr. 😉 Vielleicht treffen wir uns ja bald alle in einem Social-Media-Portal wieder.. LG susanne
Sanja
says:Da stellt sich mir nur eine Frage: Ist social Media so wichtig? Klar das man einen höhere Reichweite über Facebook und Co erreicht, aber ob man auf diesen Zug auspringen muss? Ich finde dieses Thema wird gerade in den letzten Monaten sehr gehypt und gepushed.
Wo ich zustimmen muss ist, das Google mit G+ Facebook in den nächsten Jahren richtig gefährlich werden kann!