Urheberrechtsverfahren bringt Verkauf von Skype in Gefahr
Die Skype-Gründer haben eine Urheberrechtsklage gegen eBay, den derzeitigen Besitzer des Internettelefondienstes Skype, eingereicht. Damit bringen Niklas Zennstrom und Janus Friis, die 2005 ihrerseits Mrd. mit dem Skype-Verkauf an eBay eingenommen haben, den geplanten 65-prozentigen Verkauf des Services an die Beteiligungsgesellschaft Silver Lake ernsthaft in Gefahr. In der Klageschrift wirft Joltid, ein neues Unternehmen der beiden Skype-Gründer, dem Onlineauktionshaus vor, …
Coprights verletzt zu haben, indem die P2P-Technologie hinter Skype ohne Zustimmung genutzt wird.
Zennstrom und Friis behielten den entsprechenden Source Code auch nach dem Verkauf von Skype 2005 in ihrem Besitz und gaben nur eine Skype-Lizenz an eBay. Daraufhin folgten bereits in der Vergangenheit einige juristische Verfahren zwischen den beiden Parteien, wo es um Skype-Lizenzvereinbarungen und den unrechtmäßigen Einsatz von Technologie ging. Joltid will nun eine einstweilige Verfügung sowie Schadensersatzzahlungen von bis zu 75 Mio. Dollar (pro Tag) durchsetzen.
Erstmals reichten die Skype-Gründer bereits im März eine Klage zu dem Thema gegen eBay vor einem britischen Gericht ein. Eine Verhandlung des Falls wird nun für 2010 erwartet. eBay arbeitet indes bereits an einer eigenen Technologie für den Fall, vor Gericht zu verlieren. Offiziell zeigt sich das Onlineauktionshaus jedoch optimistisch und siegessicher.
Zuvor hatten bereits viele potenzielle Bieter für Skype – darunter auch Google – Bedenken aufgrund dieser potenziellen Belastung des Internettelefonservices Skype geäußert. Nun stellt sich die Frage, ob das Gerichtsverfahren zu einer Verschiebung des geplanten Verkaufs der 65 Prozent an Skype führen könnte. Davon abgesehen kritisieren Branchenbeobachter, was eBay in den vergangenen Jahren aus dem Dienst herausgeholt hat. "eBay hat beim Skype-Verkauf zwar noch einmal die Kurve bekommen. Dennoch hat man es verabsäumt, das Potenzial einer der weltweit größten Communitys auszuschöpfen. Darüber wird sich eBay noch grün und blau ärgern", so etwa Markenexperte Markus Hübner, Geschäftsführer von Brandflow.