Ab Ende Juli 2006 deckt PayPal, der Online-Zahlungsservice von eBay, auch ungerechtfertigte Rückbuchungen von Kreditkartenzahlungen kostenlos ab. Künftig unterstützt PayPal Verkäufer damit noch aktiver bei der Abwendung eines solch möglichen Zahlungsausfalls und kommt damit den Servicewünschen der Verkäufer nach. Denn normalerweise haben Käufer, unabhängig vom Zahlungsservice, bei allen Kreditkartenzahlungen die Möglichkeit, über ihr Kreditkarteninstitut von einer Zahlung zurückzutreten.
Bislang galt auch für deutsche PayPal-Nutzer in einem solchen Fall die Entscheidung des Kreditkartenunternehmens, das Rückbuchungen in der Regel ohne weitere Prüfung an die Verkäufer durchreichte.
Um den erweiterten Schutz durch PayPal in Anspruch nehmen zu können, müssen Verkäufer vor allem drei einfache Regeln beachten:
- Wahl einer Versandart, für die sie einen Versandbeleg oder eine Tracking-Nummer bekommen.
- Versand der Waren nur an die bei den Transaktionsdetails angegebene Versandadresse des Käufers.
- Versand innerhalb von sieben Tagen nach Zahlungseingang.
Da für manche Artikel der Versand mit Versandbeleg unverhältnismäßig teuer wäre, verzichtet PayPal bei Beträgen bis einschließlich 25 Euro auf die Vorlage eines Versandbeleges. Diese Grenze gilt bei bis zu 10 Schadensfällen im Halbjahr. Bei Problemen mit einer Zahlung sollte der Verkäufer zeitnah auf E-Mail-Rückfragen von PayPal reagieren.
Bereits seit der Einführung von PayPal in Deutschland haben Verkäufer die Möglichkeit, gegen ungerechtfertigte Forderungen von Käufern vorzugehen. Mit Einführung der Lastschrift wurde der Schutz schon im Sommer 2005 auf Rücklastschriften, beispielsweise durch Kontounterdeckung und Kontomissbrauch, ausgeweitet.
Veranlasst ein Käufer die Rückbuchung eines Betrages, den er zuvor innerhalb von PayPal per Lastschrift oder Kreditkarte gezahlt hat, fragt PayPal beim Käufer nach den Gründen und kontaktiert den Verkäufer. Kann der Verkäufer einen qualifizierten Versandbeleg und den Versand an die in den Transaktionsdetails hinterlegte Versandadresse innerhalb von sieben Tagen nachweisen, übernimmt PayPal die Rückbuchung an den Verkäufer. Der Prozess ist ähnlich, wenn sich ein Käufer per Käuferbeschwerde über den Zustand oder das Nichteintreffen eines über eBay gekauften Artikels beschwert und es zu Unstimmigkeiten mit dem Verkäufer kommt.
Alle Verkäufer, die PayPal als Zahlungsmethode anbieten, sind geschützt – unabhängig davon, ob sie ein Basis-, Business-, oder Premiumkonto bei PayPal haben. Geschützt sind allerdings nur physische Artikel, die versendet werden. Transaktionen von digitalen Gütern und Waren, die persönlich übergeben werden, sind bei dieser Kulanzleistung nicht abgedeckt. Verkäufer können den Schutz auch in Anspruch nehmen, wenn sie PayPal außerhalb von eBay nutzen – beispielsweise, wenn sie PayPal als Zahlungsmethode im eigenen Online-Shop anbieten (PayPal, 01.06.2006).