Darstellung von HTML-E-Mails sorgt für Irritationen Sydney (pte/25.06.2009/06:00) – Das Email Standards Project (ESP) http://www.email-standards.org hat eine Twitter-Kampagne lanciert, um gegen Microsofts Pläne zur Darstellung von HTML-E-Mails in Outlook 2010 zu protestieren. Unter dem Motto "Outlook’s broken – Let’s fix it" http://fixoutlook.org werden User gebeten, Microsoft ihren Unmut kundzutun. Denn dem ESP zufolge hat sich Microsoft darauf eingeschossen, HTML-Nachrichten in Outlook mittels der Word-Engine zu gestalten und zu rendern, die es mit Webstandards nicht so genau nimmt. Dementsprechend schlecht würden in Outlook solche E-Mails dargestellt, die zwar mit zeitgemäßen Methoden professionell gestaltet wurden, aber eben nicht in oder speziell für Outlook. Das ESP hat sich vor zwei Jahren als…
Reaktion auf Outlook 2007 formiert. Denn damals hat sich Microsoft entschieden, HTML-E-Mails nicht per Browser, sondern mittels der Word-Engine zu rendern. Schon zu diesem Anlass wurde herbe, aber erfolglose Kritik an Eigenheiten und Fehlern dieser Engine geübt. Seither jedoch hätten Gespräche mit Microsoft-Mitarbeitern die Hoffnung aufkommen lassen, dass es bei neuen Outlook-Versionen in dieser Hinsicht Bewegung geben werde, so das ESP. Beim Testen der aktuellsten Beta zu Outlook 2010 habe man jedoch festgestellt, dass diese in Sachen HTML-E-Mails eine ebenso schlechte Standards-Unterstützung biete wie der Vorgänger. Seitens Microsoft sei bestätigt worden, dass man an der Word-Engine festhält. "Erste Tests deuten darauf hin, dass die HTML-Unterstützung der Word-Engine in keiner Weise verbessert wurde", wettert das ESP ferner. Dev Balasubramanian, Outlook Product Manager bei Microsoft, habe dem ESP zufolge bestätigt, dass man aus Gründen der Nutzerfreundlichkeit auf Word zum Erstellen von HTML-E-Mails in Outlook setzte und genau wisse, wo man dadurch aus Standards-Sicht stehe. Dass auch per Word-Engine gerendert werde, liege laut Balasubramanian teils am möglichen Performanceverlust durch die Nutzung mehrerer HTML-Engines. "Im Prinzip nutzt Microsoft die Word-Rendering-Engine, damit in Outlook erstellte E-Mails auch gleich aussieht, wenn sie von anderen Outlook-Nutzern angesehen werden", meint das ESP. Das führt letztendlich dazu, dass mit anderen Programmen erstellte HTML-E-Mails teils völlig falsch dargestellt werden – etwa, wenn bestimmte Elemente von Cascading Style Sheets fürs Layout genutzt werden. Auch würden unter anderem Outlook-Kunden bestraft, die HTML-E-Mails an Nutzer anderer E-Mail-Anwendungen wie Apple Mail oder Thunderbird senden, so das ESP. Denn den jeweiligen Empfängern würden somit für sie unlesbare E-Mail vorgesetzt. Das sei besonders kurzsichtig, wenn man den geringen Marktanteil von Outlook 2007 bedenke. Dieser lag laut CampaignMonitor http://www.campaignmonitor.com , einem Produkt des ESP-Mitbegründers FreshView http://www.freshview.com , im März 2009 bei unter sieben Prozent. Die Lösung des Problems ist für das ESP offensichtlich. Es müsse lediglich die Word-Engine so aktualisiert werden, dass sie Standards-basiertes HTML korrekt verarbeiten kann, um aller Probleme Herr zu werden. Noch ist Outlook 2010 etwa ein Jahr von der allgemeinen Verfügbarkeit entfernt und Balasubramanian selbst habe um Feedback der breiten Nutzer-Basis gebeten. Daher hofft das ESP, dass die Twitter-Kampagne und der entstehende öffentliche Druck ein Umdenken bei Microsoft bewirken könnte. Zumindest die Twitter-Community scheint hinter dieser Idee zu stehen. Die erste Hürde von 10.000 Protest-Tweets wurde laut Kampagnenwebseite bereits am Mittwochnachmittag genommen.