Google steigt ins Software-Geschäft ein
Als Google vor zwei Wochen die Software „Wave“ vorstellte, war klar: Der Suchmaschinenriese wird künftig einen Schwerpunkt im Softwaregeschäft setzen. Denn „Wave“ stellt einen neue und reizvolle Möglichkeit dar, im Internet sich zu unterhalten, Texte, Tabellen, Grafiken, Bilder und Videos zu bearbeiten und – wichtig für professionelle Anwender – in Teams zu kommentieren. Zudem will Google Schnittstellen (APIs) für diese quelloffene Software anbieten, so dass Entwickler sich darauf stürzen können. Und beispielsweise Wave und das Handy-Betriebssystem Android zu verbinden. Nun legte der Suchmaschinenanbieter nach: „Ich denke, wir werden Geld mit Anwendungen machen, mit Lizenzen für Google Mail oder unserem Kalender für Unternehmen und Institutionen“, kündigte Google-Chefökonom Hal Varian im Gespräch mit dem „Handelsblatt“ an. Google werde in den kommenden fünf Jahren dafür sorgen, dass die Lizenzierung von Softwarepaketen für Unternehmen eine der wichtigsten Einnahmequellen darstellen werde. Derzeit verdient das Unternehmen mit Software – darunter die Apps, zu deutsch Texte und Tabellen, „Android“ und Suchmaschinen in Unternehmen – rund 665 Millionen Dollar. Allerdings: 2007 steuerten die Lizenzeinnahmen mit Software nur 181 Millionen Dollar zum Umsatz bei.