Werbewirtschaft stellt sich auf neue Technologien ein
Neue Technologien schnappen den klassischen Medien immer mehr Nutzer weg. Wie eine aktuelle Trendstudie der Werbeagentur Interone Worldwide belegt, dominieren Handy und Internet zunehmend den Alltag. Besonders bei den 20 bis 40-Jährigen ist eine deutliche Abkehr von Fernsehen und Print hin zu den neuen Medien erkennbar, berichtet das Handelsblatt. Interone bezeichnet die Nutzer neuer Medien als Generation Tekki 2.0. Gemeint sind konkret Personen zwischen 14 und 49 Jahren, die besonders die neuen technischen Geräte und Dienstleistungen in Anspruch nehmen.
Der Begriff Tekki 2.0 soll eine Anlehnung auf die inzwischen etablierte Wortkreation Web 2.0 sein – also die neue Generation des Internets, die dem User mehr Möglichkeiten zur persönlichen Gestaltung gibt. In der jüngeren Vergangenheit haben Blogs, Podcasting und soziale Networking-Seiten einen wahren Boom ausgelöst. Trotzdem kann bislang nur eine verhältnismäßig kleine Anzahl von jungen Trendsettern etwas mit diesen Diensten anfangen, so ein Ergebnis der Studie. Ältere User greifen nach wie vor eher auf klassische Onlineservices zurück. Sie kaufen und steigern bei Ebay oder Amazon und nutzen Dienste wie Online-Banking. Bei Spontankäufen beispielsweise hat auch bei der älteren Generation das Internet mit 36,7 Prozent das Fernsehen mit nur 34,5 Prozent als wichtigstes Entscheidermedium abgelöst.
„Die Erreichbarkeit der Konsumenten über nur einen Kanal ist sehr schwierig“, erklärt Martin Hubert, Geschäftsführer von Interone, gegenüber dem Handelsblatt. Ein Mix aus Instrumenten sei wichtig für die Werbetreibenden. Es müsse herausgefunden werden, welche Konsumenten über welche Kanäle erreicht werden können. Dazu haben die Marktforscher vier verschiedene Typen festgelegt. Einerseits gibt es Technikexperten, die ständig an Neuerungen interessiert sind. Weiters gibt es die Gruppe der Handyfokussierten, die das Mobiltelefon ins Zentrum ihres Lebens gestellt haben. Die dritte Gruppe bildet der so genannte Tekki Mainstream – Personen mit vielen Endgeräten, die aber keines in vollem Umfang nutzen. Die vierte Gruppe bezeichnen die Experten als Medienkonservative. Sie sind im Durchschnitt 43 Jahre alt und nutzen hauptsächlich klassische Medien.
Nur für die vierte Gruppe sei die klassische Werbung über Fernsehen und Zeitung noch relevant. Die Medienkonservativen würden das Handy nur als lästig empfinden und Computer nur am Arbeitsplatz nutzen, meinen die Marktforscher. Grundsätzlich müsse man jede Gruppe in einer anderen „Sprache“ ansprechen. Je nach Konsumstil entweder rational oder emotional, markenorientiert oder eher individualistisch (pressetext.deutschland, Düsseldorf, 26.08.2006).