Die Konjunktur boomt und die Arbeitsmarktsituation entspannt sich; dadurch verlangsamt sich die Gründungsdynamik in Deutschland. Laut Gründerreport 2007 des DIHK flaut das Gründungsinteresse mit anziehender Konjunktur und verschärften Förderbedingungen ab.
Das allgemeine Interesse an Existenzgründungen, das in Zeiten der Ich-AG und Überbrückungsgeldern stark anstieg, ließ laut DIHK im Jahr 2006 um drei Prozent nach. Mit verbesserten Aussichten auf Beschäftigung verringern sich die „Gründungen aus der Not“. Diese Entwicklung bestätigt auch der Deutsche Franchise-Verband (DFV). „Wir stellen fest, dass Anfragen zur Existenzgründung insgesamt leicht rückläufig sind.“, so Torben L. Brodersen, Geschäftsführer des DFV. „Eine positive Begleiterscheinung der zunächst negativen Entwicklung ist jedoch die erhöhte Qualität der Anfragen.“
Bisher wurden insbesondere unvollständige Businesspläne und fehlende unternehmerische Überzeugungskraft bemängelt. Nach Angaben des DIHK Reports verbesserte sich die Qualität der vorgelegten Businesspläne inzwischen deutlich.
Eine weitere erfreuliche Entwicklung zeichnet sich in der elfprozentigen Zunahme gründungsinteressierter Frauen ab. Ein auffällig hoher Frauenanteil informiert sich laut Brodersen auch beim DFV über die Möglichkeiten, als Franchise-Partnerin selbstständig zu werden. Denn Frauen gründen anders und legen häufig besonderen Wert auf Qualität und Sicherheit. Diesen Anforderungen kommen Franchise-Partnerschaften entgegen.
Die Erfolgsgeschichte des Franchisings basiert auf der Partnerschaft selbstständiger Unternehmer und einem gemeinsamen Gruppenauftritt. Das bietet Sicherheit durch ein starkes Partner-Netzwerk, permanenten Erfahrungsaustausch und Know-how-Transfer.
Grundvoraussetzung ist allerdings eine markante Teamfähigkeit, die bei Frauen meist vorhanden ist. Franchise-Systeme unterstützen außerdem beim Erstellen des Businessplans, der Finanzierung, im Controlling und im Marketing.
Derzeit gibt es in Deutschland rund 900 Franchise-Systeme, die unternehmerische Partnerschaften in allen Branchen anbieten. Einige, wie Yves Rocher, arbeiten ausschließlich mit selbstständigen Unternehmerinnen zusammen. Egal ob Frau oder Mann, um sich erfolgreich selbstständig zu machen, braucht es grundsätzlich Unternehmergeist und Engagement.
Deshalb fordern sowohl die Industrie- und Handelskammern als auch der DFV, dass bereits die Bildungssysteme den Grundstein für ein nachhaltiges Gründungsklima in Deutschland schaffen müssen.
Damit die Gründerdynamik insgesamt wieder in Schwung kommt und der Mittelstand nicht an Boden verliert, organisieren die Industrie- und Handelskammern bereits Aktionen wie „Bosse in die Schule“. Gemeinsam mit dem Deutschen Franchise-Verband werden regelmäßig Gründertage für Existenzgründer angeboten. Dort können sich Interessierte über Starthilfen, Finanzierung und Chancen ausführlich informieren.
Die nächsten gemeinsamen Veranstaltungen von DFV und IHK finden am 10. Juli 2007 in der IHK Aschaffenburg und am 23. August in der IHK Düsseldorf statt (pressetext.deutschland, Berlin, 06.07.2007).