E-Procurement wird Standard – Chancen des elektronischen Einkaufs bleiben ungenutzt
Mehr als zwei Drittel aller deutschen Unternehmen (68,5 Prozent) setzen elektronische Beschaffungslösungen im Einkauf ein. Das ist eine Steigerung um mehr als 20 Prozentpunkte zum Vorjahr. Ebenso auf dem Vormarsch sind elektronische Bestellkataloge. Nutzten 2005 nur 57 Prozent aller Unternehmen E-Kataloge, so ist es heute für 96 Prozent Standard. Dies ergab eine Umfrage des Ulmer Softwareherstellers Wilken unter 100 Einkaufsleitern …
„Die Ergebnisse zeigen, dass elektronische Beschaffungslösungen heutzutage in Unternehmen zum Standard gehören“, urteilt Wolfgang Grandjean vom Softwareunternehmen Wilken, das die Studie in Auftrag gegeben hat. „Allerdings kristallisiert sich auch heraus, dass wir uns noch in einer ersten Phase des E-Procurements befinden. Viele nutzen allein Marktplatzplattformen und lassen die Möglichkeiten einer ERP-Anbindung ungenutzt.“ So gaben nur 52,7 Prozent an, Ihr Beschaffungssystem in ihr ERP-System integriert zu haben. Hier könnte ein E-Procurement, das die Daten mit dem ERP-System austauscht, die Rechnungsprüfung erheblich beschleunigen.
Weitere Ergebnisse der Studie: Der Einkauf wird zunehmend dezentral organisiert (2005: 8,9 Prozent, 2006: 23,6 Prozent) und das Genehmigungsverfahren geschieht immer öfter elektronisch (2005: 25,4 Prozent, 2006: 46,5 Prozent). Dauerte ein Bestellvorgang vor einem Jahr durchschnittlich 5,5 Tage, so haben die Unternehmen die Zeitspanne von Bestellung bis Auslieferung einer Ware auf 3,7 Tage verkürzen können (Wilken, Ulm, 18.09.2006).