Kabelsender brechen Test mit eBay-System ab
Der US-Werbeverband der Kabel-TV-Industrie Cabletelevision Advertising Bureau (CAB) http://www.onetvworld.org hat den Testdurchlauf für die Vermarktung von TV-Werbung über ein System des Online-Auktionshauses eBay abgebrochen. Diese Entscheidung ist für Internetunternehmen wie Google, die ebenfalls in den Markt für Werbevermarktung für klassische Medien wie Print, Radio oder TV drängen, ein herber Rückschlag. Das Test-Konsortium, an dem auch zehn der Top-Werber wie Toyota und Microsoft beteiligt sind, sei enttäuscht über diese Entscheidung, berichtet das Wall Street Journal.
Im Herbst vergangenen Jahres gründeten Werber und Kabelsender gemeinsam mit eBay ein Konsortium, um eBays Online-Werbeauktionssystem zu testen. Nach dem Ausstieg der Kabelsender macht die Teilnahme für die Werber keinen Sinn mehr, denn eBay kann ihnen keine Werbezeiten vermitteln. eBay war für das Wall Street Journal für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Nach der Radiobranche, die bereits ihre Vorbehalte gegen den Vormarsch von Online-Werbevermittlern geäußert hat, lehnt mit den TV-Kabelsendern ein weiterer schwergewichtiger Werbeträger die automatisierte Vermarktung von Werbezeiten ab. Auch große Medieneinkäufer fürchten die Folgen eines automatisierten Systems. Ihr Erfolg basiert hauptsächlich auf menschlichem Verhandlungsgeschick. Ein automatisches Auktionssystem würde diesen Ansatz unterlaufen. Wie die Radios, befürchten auch Kabelsender, dass mit diesem System Werbezeiten zur Massenware verkommen und ihr Wert sinken würde.
Die Gründe für den Rückzug aus dem Test geben die Kabelsender damit an, dass das System wesentliche Teile des Verkaufsprozesses nicht fassen konnte. Die Kabelsender, darunter ESPN, Discovery Networks, MTV, Lifetime und Turner, studierten über mehrere Wochen das System sehr genau. „Es bildete sich ein Eindruck und der war durchwegs negativ“, sagt Sean Cunningham, Vorsitzender des CAB (pressetext.austria, New York, 06.04.2007).