PayPal-Chef Jeff Jordan geht – eBay-Aktie fällt
Das erst vor kurzem eingeführte Bezahlsystem von Google, Google Checkout, wird neben zahlreichen anderen Dienste von eBay auf der Liste der nicht gestatteten Angebote gelistet (pressetext berichtete). Kritiker verurteilen eBay, weil der Online-Auktionshändler in Vergangenheit für ein offenes Internet eintrat, sich mit diesem Schritt gegen diese Offenheit jedoch plötzlich verschließt. eBay ist selbst Eigentümer des Bezahldienstes PayPal, der bislang eine monopolartige Stellung genoss, mit Checkout jedoch ernsthafte Konkurrenz zu fürchten hat.
eBay argumentiert, dass es eigene Grundsätze für akzeptierte Bezahlungsmöglichkeiten entwickelt habe und neue Systeme erst evaluiert werden müssten. Mit Hilfe des Track Record könne eBay feststellen ob neue Bezahldienste für den Marktplatz angemessenen seien. „Als völlig neues System weist Google Checkout diesen Track Record noch nicht auf“, begründet Ursula Mayer, Sprecherin von eBay Österreich, die Vorgehensweise auf Anfrage von pressetext. Citigroup-Analyst Mark Mahaney stuft Checkout als ernst zu nehmenden Konkurrenten für PayPal ein, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint. Nach Investorenmeinung sei auch das Risikoprofil von eBay und PayPal erheblich gestiegen, heißt es im Business Week. Der gleichzeitige Abgang von PayPal-Chef Jeff Jordan ließ die eBay-Aktie am Donnerstag gleich um fünf Prozent fallen. Jordan’s Nachfolger ist Rajiv Dutta, der im Interview mit Business Week die Bedeutung von Checkout herunterspielt.
Schneller, sicherer und bequemer soll der Dienst laut Google sein. Der Kunde kann ohne mehrere Konten und Passwörter in verschiedenen Online-Shops bezahlen, ohne dass seine Daten an den Verkäufer weitergeleitet werden. In Weblogs wird derweil diskutiert wer nun in der Internetwelt böser ist: Microsoft oder Google. Der Suchmaschinenbetreiber dringt in immer mehr Bereiche vor und hat somit Zugang zu einer Unmenge an Daten. Googles Kritiker fragen, was wohl mit diesen Daten geschieht, während die Befürworter den Internetriesen verteidigen, weil er seine Dienste im Gegensatz zu Microsoft kostenlos anbietet. Google finanziert sich hauptsächlich durch webbasierte Werbeanzeigen (pressetext, San Jose, 07.07.2006).