Informationen über Gegenstände auf Abruf über Handy
Dass Handys multifunktionale Geräte sind, ist inzwischen nichts Neues mehr. Nun können Mobiltelefone auch als Scanner für Strichcodes verwendet werden, die im öffentlichen Raum angebracht wurden. Diese 2D-Codes bestehen aus unterschiedlich geformten Flächen und enthalten mehr Informationen als traditionelle Strichcodes. Über diese Grafiken lassen sich Videos, Texte und Bilder am Handy abrufen. In Japan ist diese Technologie bereits weit verbreitet, doch in den USA und Europa wartet sie noch auf die endgültige Durchsetzung.
Bisher wurde der Durchbruch dadurch verzögert, dass die benötigte Software nicht mit den Mobiltelefonen mitgeliefert wurde. Auch in Japan wurden diese Barcodes erst vom Mainstream genutzt, als der größte Handyhersteller begann, seine Geräte mit der benötigten Technologie auszuliefern, berichtet die New York Times. Inzwischen erhält man in jeder japanischen McDonald’s Filiale sogar Nährstoffinformationen über sein Menü durch 2-D Barcodes und in Deutschland werden diese „Tags“ unter anderem bei der Deutschen Post verwendet. Diese bietet eine elektronische Briefmarke namens Stampit an, die mit CCD-Kamerascannern gelesen wird.
Auch in Österreich wird es bald Barcodes geben, die Informationen aufs Handy bringen. Im Rahmen des Donaufestivals, das Ende April in Krems stattfindet, wird es das Projekt „Tag your City“ geben, bei dem Orte und Gegenstände mit speziellen Barcode-Stickern, auch „Tags“ genannt, versehen werden. Diese beinhalten bestimmte Informationen, die andere „Tag Your City“-User dann per Handy abrufen können. Benötigt wird dafür ein Fotohandy und eine spezielle Software, die man sich aus dem Internet herunterladen kann. Ziel des Projekts soll eine neue Form der Kommunikation im öffentlichen Raum sein, doch auch die Werbewirtschaft ist an der Barcode-Technologie sehr interessiert.
Ein Zeichen dafür, dass Werbeagenturen das Potenzial dieser neuen Technologie erkannt haben, war das Treffen von Hewlett-Packard und dem Werbe-Konglomerat Publicis, das vor einiger Zeit in London stattfand. In Japan gibt es bereits Barcode-Werbungen auf Hochhäusern, die so groß sind, dass vorbeifahrende Personen sie scannen können. Werbungen mit Barcode-Tags zu versehen, bietet Werbeagenturen zudem die Chance, den Erfolg ihrer Werbung genau zu messen, indem einfach die Zahl der abgerufenen Tags gezählt wird (pressetext.austria, New York/Wien, 02.04.2007).