Freie Formate sollen E-Readern zum endgültigen Durchbruch verhelfen
Libre Digital hat die Plattform AllAccess für die Auslieferung von E-Books angekündigt. Interessierte Leser konnten zu Testzwecken bereits über die Webseite des Texas Book Festivals mit dem AllAccess-Tool aufbereiteten Content begutachten. Die von Digital Libre zugänglich gemachten E-Books sollen dank nicht-proprietärer Standards unabhängig vom jeweiligen Endgerät genutzt werden können.
"Wenn Konsumenten ein E-Book erwerben, dann…
möchten Sie dieses auf Geräten ihrer Wahl lesen, egal, ob es sich um einen E-Reader, PC oder um ein Mobiltelefon handelt", sagt Russel P. Reeder, CEO von Libre Digital. Mittels offener Standards wie ePub hofft das Unternehmen, Downloads auf E-Reader aller gängigen Hersteller wie Barnes & Noble, Sony oder Amazon aber auch auf weitere Endgeräte wie etwa Blackberry-Smartphones zu ermöglichen.
Keine Einschränkung durch proprietäre Formate
Auch Hersteller wie Sony haben sich schon für offene Formate ausgesprochen, da ein maximaler Kundenutzen andernfalls nicht zu erzielen sei. "Wir rechnen damit, dass sich das vom International Digital Publishing Forum entwickelte ePub-Format in Zukunft als Standard für E-Books etablieren wird", sagt Martin Micko, Department Marketing Director von Sony Österreich, gegenüber pressetext.
Laut Digital Libre sollen Anwender künftig keine Bedenken hinsichtlich verschiedenartiger Datenformate sowie Displaytechnologien und -größen hegen müssen. Dafür arbeitet das Unternehmen mit sechs von zehn der weltgrößten Verlagshäuser sowie mit 175 Zeitungen zusammen. Mit der im ersten Halbjahr 2010 startenden Plattform sollen sämtliche digitale Vertriebskanäle bedient werden. Dabei will der Vertriebspartner die Auspreisung den Verlegern überlassen, sich jedoch prozentuell am Erlös beteiligen.
Vielzahl von Endgeräten kommt auf den Markt
Das Verlagshaus Barnes & Noble wird wahrscheinlich noch im November 2009 mit "Nook" einen weiteren E-Reader präsentieren, der auf Basis von Android 2.0 laufen soll. Das Gerät werde Medienberichten zufolge ePub ebenfalls unterstützen und sogar ein 14-tätiges "Ausborgen" von E-Books an befreundete User ermöglichen.
Von Kritikerseite wird eingewandt, dass E-Reader in technischer Hinsicht noch nicht ausgereift seien. Zudem bestehen Zweifel, ob eindimensionale Geräte in Hinkunft mit Multifunktionsgeräten wie Smartphones mithalten können. Sony erwartet jedoch eine ähnliche Entwicklung wie im Musikbereich. "Leser werden ihre Lieblingsliteratur weiterhin in gebundener, qualitätsvoller Form bei sich zuhause haben. E-Reader hingegen bieten sich für unterwegs an, etwa im Falle von Flugreisen, wenn Gewicht gespart werden muss", so Micko abschließend.