Lukratives Geschäftsmodell soll 30 Prozent Marge bringen
Nachdem QSC in den vergangenen Jahren massiv in den Ausbau eines eigenen bundesweiten DSL-Netzes investiert hat, will der deutsche Telekomprovider nun die Früchte der Anstrengungen ernten. „Wir glauben, dass wir eine EBITDA-Marge von rund 30 Prozent in drei Jahren erreichen können“, sagte Finanzvorstand Markus Metyas der Börsen-Zeitung. Ende des laufenden Jahres soll die Gewinnschwelle wie geplant überschritten werden. Für 2007 ist erstmals seit dem Börsengang im Jahr 2000 ein positives Ergebnis für ein gesamtes Geschäftsjahr angepeilt.
Analysten beurteilen die Gewinnprognosen als durchaus realistisch. „Das QSC-Geschäft ist substanziell anders als das anderer DSL-Anbieter. QSC verkauft primär an Geschäftskunden“, erklärt Sal. Oppenheim-Analyst Frank A. Rothauge im Gespräch mit pressetext. Mit den weniger lukrativen Privatkunden erwirtschaftet das Unternehmen hingegen nur rund ein Fünftel seiner Umsätze. Bei der Höhe der angepeilten Gewinnmarge drückt Rothauge allerdings auf die Euphoriebremse. Den Schätzungen des Analysten zufolge wird sich die QSC-Marge im Jahr 2009 lediglich auf 22 Prozent belaufen.
QSC hat in den vergangenen Jahren viel Geld ausgegeben, um sich ein eigenes DSL-Netz aufzubauen. Allein 2006 sollen bis zu 25 Mio. Euro an Investitionen – je zur Hälfte in Netzwerkausbau und Kundengewinnung – fließen. Mittlerweile hat der Provider nach eigenen Angaben 160 Städte erschlossen. Für den weiteren Ausbau des DSL-Netzes hat QSC gemeinsam mit Tele2 die Netzgesellschaft Plusnet gegründet. „Das reduziert den Kostenaufwand“, kommentiert Rothauge. Sowohl QSC als auch Tele2 erwarten sich durch den gemeinsamen Betrieb des DSL-Netzes ab 2007 Einsparungen von je zehn Mio. Euro jährlich.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet QSC nach der Übernahme des Wettbewerbers Broadnet im Juni dieses Jahres mit Umsätzen in Höhe von 265 Mio. Euro. Das EBITDA soll sich auf 15 bis 20 Mio. Euro belaufen. 2007 soll laut Metyas die Dividendenfähigkeit erreicht werden. Ob es aber tatsächlich zu einer Ausschüttung kommt, sei noch nicht sicher. Die Börse jedenfalls reagiert positiv auf die Prognosen aus dem Hause QSC. Die Aktie legt knapp vier Prozent zu und hält am Dienstagmittag bei rund 5,31 Euro (QSC, Bonn, 10.10.2006).