Aufgerüstete Smartphones stechen Netbooks aus

Smartbooks bieten längere Akkulaufzeit und permanente 3G-Verbindung

Nachdem Netbooks 2008 einen Boom erlebt haben, mehren sich mittlerweile kritische Stimmen. "Wir sind etwas skeptisch, ob Netbooks heute irgend etwas überzeugendes bieten außer dem Preis", meint Gartner-Analystin Carolina Milanesi. Das US-Marktforschungsunternehmen NPD Group hat vor kurzem festgehalten, dass rund 60 Prozent der Netbook-Käufer von der Leistungsfähigkeit der Geräte enttäuscht sind. Gefahr könnte Netbooks mit x86-CPUs indes von Geräten mit ARM-basierten Prozessoren drohen, wie etwa Qualcomms Smartbooks http://www.hellosmartbook.com . Während Netbooks nach Ansicht von Qualcomm letztendlich abgespeckte Notebooks sind, kommt …

man selbst aus der Gegenrichtung. Die Prozessorplattform Snapdragon http://www.qualcomm.com/products_services/chipsets/snapdragon.html , die mobile Begleiter nicht zuletzt in Formfaktoren von neun bis zwölf Zoll ermöglichen soll, kommt bisher nur in Toshibas Smartphone "TG01" zum Einsatz. Das auf dem GSM Mobile World Congress vorgestellte 4,1-Zoll-Gerät ist im Juni in Japan gestartet und wird voraussichtlich im August bei O2 auch in Deutschland erhältlich sein. Smartbooks sollen gegenüber Netbooks unter anderem mit einer längeren Batterielaufzeit, einem Smartphone-ähnlicheren Nutzererlebnis und ständiger 3G-Konnektivität punkten. Gerade Letzteres hebt Snapdragon auch von Nvidias ebenfalls ARM-basierter Plattform Tegra ab, die in Netbook-Gefilden wildern soll und somit auch einen Snapdragon-Konkurrenten darstellt.

Mit der Smartphone-Ähnlichkeit könnte es bei Usern, die von "iPhone App Store", "Android Market" und Co verwöhnt sind, freilich ebenfalls zu ganz bestimmten Erwartungen kommen. "Der Kunde erwartet ein Anwendungs-Ökosystem annehmbarer Größe", bestätigt Keith Kressin, Senior Director of Product Management bei Qualcomm CDMA Technologies. Das wirft ein gewisses Betriebssytem-Problem auf. Während Qualcomm und andere Hersteller bereits Android auf größeren Geräten als Smartphones demonstriert haben, habe sich Google noch nicht offiziell zum Thema geäußert, so Kressin. Für andere Linux-Varianten wiederum gibt es keine Application-Stores und der "Windows Marketplace for Mobile" wird erst mit Windows Mobile 6.5 Realität. Man arbeite mit Betriebssystemherstellern, OEMs und Entwicklern an der Anwendungs-Frage, sagt Kressin. Applikationen seien für Smartbooks absolut notwendig, könnten aber auch vorinstalliert oder als Browser-Anwendungen umgesetzt werden, betont er (San Diego, pte/07.07.2009/11:45).