Lebedev: „Die Idee dazu hatte ich bereits während meiner Schulzeit“
Die vom russischen Designstudio Art.Lebedev angekündigte Keyboard-Innovation namens „Optimus“ soll im kommenden Jahr definitiv mit frei konfigurierbaren farbigen OLED-Tasten auf den Markt kommen. Das hat der Gründer des Unternehmens, Artemy Lebedev, nun im Gespräch mit pressetext bestätigt. Ursprünglich hätte in einem Zwischenschritt zur farbigen Variante noch ein Schwarz-Weiß-Keyboard eingeschoben werden sollen. Der für heute, Dienstag, angekündigte Pre-Sale wurde nun aber ebenso wie die Schwarz-Weiß-Variante abgesagt.
„Farbige Tastendisplays bieten noch mehr Anwendungs-Möglichkeiten. Auch sind wir zur Ansicht gelangt, dass OLED derzeit die einzige Technologie ist, die sich für das Projekt eignet“, erklärt Lebedev. Alternative Technologien wie eInk seien im Darstellungsaufbau einfach noch zu langsam, so Lebedev weiter. Wie bereits angekündigt, wird jede Taste des Keyboards mit einem Mini-Display ausgestattet sein, mit dem je nach Funktionsbelegung die Beschriftung oder Icon-Darstellung der Tasten angepasst werden kann. „Die Idee dazu hatte ich bereits während meiner Schulzeit. Als ich 15 Jahre später damit an die Öffentlichkeit gegangen bin, waren die positiven Reaktionen überwältigend“, so Lebedev.
Als Anwender der ersten Stunde wollen die Entwickler vor allem professionelle Designer, Layouter, aber auch multilinguale Anwender gewinnen. Als neuer Termin für erste Vorbestellungen des Optimus-Keyboards gilt der Februar 2007, wobei der Preis für die erste Tastatur-Serie zumindest 1.000 Dollar betragen wird. „OLED-Displays sind derzeit einfach noch sehr teuer. Das ist wohl auch der Grund, warum sich bisher kein anderer Hersteller an ein derartiges Konzept herangetraut hat“, meint Lebedev.
Den Entwicklungsprozess des Keyboards will der russische Erfinder auch weiterhin über einen eigens eingerichteten Blogauftritt Optimus öffentlich gestalten. Kritik von Anwendern, die den hohen Preis des Keyboards nicht verstehen, fürchtet Lebedev nicht. „Man muss sich einfach im Klaren sein, dass es sich hier nicht um ein Keyboard im herkömmlichen Sinn, sondern um ein Computer-ähnliches Zusatzgerät handelt. Derartiges zu vergleichen wäre, wie wenn man die Kosten eines Blatts Papier mit einem 30-Zoll-Display vergleicht, nur weil beide Medien in der Lage sind, Schriftzeichen darzustellen“, so Lebedev gegenüber pressetext (pressetext.austria, Moskau, 12.12.2006).