Yahoo stolpert über schwache Werbeeinnahmen

Wachstum im Anzeigengeschäft stark eingebremst

Der Internetdienstleister Yahoo hat den Börsenmarkt schockiert. Nachdem Konzernchef Terry Semel verlautbart hatte, dass Yahoo mit einem geschwächten Wachstum des Anzeigengeschäfts rechne, brachen die Aktien um 11,2 Prozent ein. Die gedämpften Werbeeinnahmen werden sich nach Einschätzung des Suchmaschinenbetreibers negativ auf das Ergebnis im dritten Geschäftsquartal auswirken. Ob die negative Entwicklung am Anzeigenmarkt nun speziell Yahoo oder aber die gesamte Branche betrifft, wollte Yahoo Deutschland gegenüber pressetext nicht kommentieren.

Vor allem die Werbeeinnahmen aus dem Automobil- und Finanzsektor waren für die schwache Prognose Ausschlag gebend. Die Investitionen befanden sich zwar im Wachstum, jedoch weitaus unter den Erwartungen. Auch die Aktien anderer Internetkonzerne reagierten rückläufig, berichtet das Wall Street Journal. Google verlor um 2,6, eBay um 3,3 Prozent. Insgesamt stieg Yahoo jedoch deutlich am schlechtesten aus.

Viele Investoren waren davon ausgegangen, dass der Boom im Online-Werbemarkt auf Jahre hin gesichert sei. Bei Yahoo sieht man die Situation nun aber kritischer. Besonders die Flaute auf dem Auto- und Immobilienmarkt könne das Anzeigengeschäft nach unten drücken, heißt es aus dem Unternehmen. Für das dritte Quartal hat Yahoo seine Prognose um die Hälfte verringert. Im vergangenen Juli noch lagen die Erwartungen für diesen Zeitabschnitt zwischen 1,115 und 1,225 Mrd. Dollar Umsatz.

Abseits des finanziellen Strudels plant Yahoo gerade die Einführung eines neuen Online-Video-Netzwerkes. In Kooperation mit Al Gores „Current TV“ soll das Videoangebot von Yahoo um vier neue Channels erweitert werden. Den Anfang macht ein „Buzz“-Kanal, der sich täglich mit Inhalten auseinandersetzen soll, die aktuell von den Yahoo-Nutzern als Begriffe über die Suchmaschine abgefragt werden. Dazu kommen Channels mit Schwerpunkten auf Sport, Auto und Reisen (Yahoo, Sunnyvale/Kalifornien, 20.09.2006).