Web-2.0-Entwickler bevorzugen Microsoft-Konkurrenten
Der Mozilla-Browser Firefox kann in Europa mittlerweile bis zu 30 Prozent Marktanteil verbuchen. Zu diesem Ergebnis kommt eine für den Zeitraum November 2006 bis Februar 2007 durchgeführte Auswertung von rund 4.000 Websites durch das Marketingunternehmen Adtech. Als absolute Spitzenreiter gelten dabei Deutschland und Finnland, wo beinahe jeder Dritte Firefox dem Microsoft-Konkurrenzbrowser Internet Explorer vorzieht. „Unsere Zahlen basieren auf der Auswertung von rund 30 Mrd. Banneranfragen, die über den jeweiligen Browser des Users gestartet wurden. Die Ergebnisse bestätigen einen langfristigen Trend“, so Adtech-CEO Dirk Freytag im pressetext-Gespräch.
Wenngleich die Nutzung von Firefox mit nur sieben Prozent in Dänemark und dem Spitzenwert von 30 Prozent in Deutschland enorm von Land zu Land variiert, kann der Mozilla-Browser einen stabilen und stetig wachsenden gesamteuropäischen Marktanteil von 15 Prozent aufweisen. „Der Erfolg des Firefox gründet meines Erachtens darauf, dass jemand ein gutes Grundprodukt zu einer Zeit auf den Markt gebracht hat, als Microsoft in diesem Bereich einfach geschlafen hat“, meint auch Alexander Szlezak, Managing Director von Gentics Software, gegenüber pressetext.
Auch wenn der Internet Explorer mit seiner neuesten Version im Bereich Tabbed Browsing, bei der Suchpanel-Integration sowie der allgemeinen Benutzerführung nachgezogen habe, sei der Microsoft-Browser vor allem bei der Entwicklung von Web-2.0-Applikationen keine große Hilfe, so Szlezak. „Bei Webentwicklern ist die Präferenz für den Firefox schon allein aufgrund von perfekten Debugging-Möglichkeiten klar. Muss man beispielsweise bei der Entwicklung von Ajax-Applikationen auf Fehlersuche gehen, hat man beim Internet Explorer keine Chance“, so Szlezak. Zudem habe es Mozilla nicht zuletzt durch die Unterstützung von Google geschafft, ein professionelles Marketing rund um den Alternativbrowser auf die Beine zu stellen.
Dem Webexperten zufolge wird der Browser auch in Zukunft ein wesentliches Tool zum Einstieg ins Internet bleiben. Szlezak verwies jedoch gleichzeitig auf den Trend, dass immer mehr in die Desktopumgebung integrierte Applikationen über Webtechnologien ans Internet andocken. So könnte Microsoft über das neue Betriebssystem Vista und die eigenen „Live“-Dienste den eigenen Browser über die Hintertür wieder stärker in den Vordergrund rücken. Bis jetzt hat die Veröffentlichung des neuen Internet Explorers 7 aber keine nennenswerten Auswirkungen auf den Marktanteil gezeigt. Laut Adtech wird der neue Microsoft-Browser erst von jedem vierten Europäer eingesetzt (pressetext.austria, Adtech, Frankfurt/Main, 21.03.2007).