Markenhersteller fordern Verantwortlichkeit von Online-Auktionshaus
San Francisco (pte/23.03.2009/06:00) – Das Online-Auktionshaus eBay wird von Markenherstellern immer wieder dafür kritisiert, auch gefälschten Markenprodukten eine Plattform zu bieten und nicht hart genug gegen Fälschungen vorzugehen. Dieser Vorwurf hat dem Unternehmen inzwischen auch schon eine Klage der Luxusmarke Tiffany eingebracht, die bald vom US-Berufungsgericht bearbeitet wird. eBay weist wiederum darauf hin, dass das Unternehmen allein im vergangenen Jahr 2,1 Mio. Produkte aus den Auflistungen genommen und 30.000 Benutzerkonten von Händlern gesperrt hat. Wenn es nach Tiffany geht, soll eBay jedoch in Zukunft dafür zur Verantwortung gezogen werden, wenn gefälschte Markenprodukte in dem Online-Auktionshaus versteigert werden, berichtet The Industry Standard.
Sollte diese Forderung durchgesetzt werden, steht eBay vor einem ernsten Problem. Auf der Auktionsplattform werden weltweit zu jedem beliebigen Zeitpunkt rund 26 Mio. Produkte zum Verkauf angeboten oder sind zu ersteigern. Innerhalb eines Jahres stehen rund 2,7 Mrd. Stücke zum Verkauf. Die Echtheit der angebotenen Markenprodukte selbst überprüfen zu müssen, wäre für das Unternehmen wohl kaum umsetzbar. Deshalb betreibt eBay seit 1998 das Verified Rights Owner (VeRO) Programm, das es den Inhabern der Markenrechte erlaubt, Fälschungen ihrer Produkte zu suchen und an eBay zu melden. eBay-Sprecherin Nicola Sharpe weist darauf hin, dass ausnahmslos alle gemeldeten Fälschungen von eBay entfernt werden, 70 bis 80 Prozent sogar innerhalb von 12 Stunden.
Die Zahlen sprechen dafür, dass das VeRO-Programm erfolgreich ist. Immer mehr Markenhersteller nehmen inzwischen daran teil. Vor vier Jahren waren nur 16.000 offizielle Marken registriert, nun sind es schon rund 31.000 Marken, die es eBay melden können, wenn sie Fälschungen ihrer Produkte auf der Online-Auktionsplattform finden. Wohl auch um bessere Argumente im kommenden Prozess gegen Tiffany zu haben, arbeitet eBay nun daran, die Online-Tools und die Geschwindigkeit, mit der gemeldete Fälschungen vom Netz genommen werden, zu verbessern. Um zu verhindern, dass die Verkäufer von gefälschten Waren einfach neue Profile erstellen und dieselben Waren erneut ins Netz stellen, verwendet eBay auch deren Hintergrundinformationen. Das soll diese davon abhalten, ein neues Profil erstellen zu können.