Smartphones als Informations-Fundgrube für Unternehmen
New York/Wien (pte/11.03.2009/13:30) – Smartphones eröffnen Werbetreibenden ein geradezu paradiesisches Umfeld für die Vermarktung ihrer Produkte. Über iPhone, Blackberry Curve oder G1 lassen sich die Nutzerinteressen, deren Gewohnheiten und Aufenthaltsorte besser für die Werber nachvollziehen als irgendwo sonst. Im Web ist es bereits gang und gebe, dass Werbetreibende ihre Anzeigen auf spezielle Gruppen von Konsumenten zuschneiden und diese auf Basis persönlicher Informationen ansprechen. Doch auf Smartphones scheint das Potenzial für maßgeschneiderte Werbung noch um ein Vielfaches höher zu sein. Dieses komme vor allem dann zum Tragen, wenn die mobilen Geräte Applikationen mit GPS-Funktion nutzen und Aufschluss darüber geben, wo sich eine Person gerade befindet, berichtet die New York Times.
„Die modernen Smartphones mit GPS-Sender ermöglichen…
punktgenaues Location Based Marketing, also die direkte Einbindung des Aufenthaltsorts eines Benutzers in die Kommunikation“, sagt Markus Hübner, Geschäftsführer der Brand Management Agentur Brandflow http://www.brandflow.at, gegenüber pressetext. Auch durch verbesserte Interaktionsmöglichkeiten und Darstellungen der Inhalte auf den Endgeräten werde das Handy für Marketing- und Werbeaktivitäten zunehmend interessanter. „Gerade der extrem hohe Verbreitungsgrad und die Tatsache, dass Konsumenten das Handy immer dabei haben, eröffnen neue Dialogmöglichkeiten für die Werbeindustrie“, so Hübner.
Wie Werbetreibende berichten, lässt sich über die mobilen Geräte eine große Zahl an Informationen sammeln. So sagt Eswar Priyadarshan, Technologie-Chef von dem Unternehmen Quattro Wireless, das beispielsweise mobile Anzeigen für Sony realisiert, er habe in der Regel 20 verschiedene Infos über einen Konsumenten, der eine Seite besucht oder mit einer Applikation in seinem Netzwerk gespielt hat. „Die grundlegende Idee ist, dass man alle Kanäle durchforstet und so viele Details wie möglich sammelt“, erklärt Priyadarshan. Gerade dieser Umstand ruft jedoch auch Datenschützer auf den Plan, die das Sammeln von Informationen kritisch beäugen. Es handle sich um einen potenziellen, tragbaren Spion, warnt Jeff Chester, Direktor des Center for Digital Democracy. Vor allem wenn es um Gesundheits- oder persönliche Finanzdaten gehe, drohe Gefahr.
„Hinsichtlich der Messbarkeit, ähnlich wie im Internet, ist dieses Medium für die Werbeindustrie ein wahrgewordener Traum. Da sämtliche Vorgänge digital und in Echtzeit protokolliert werden, lassen sich alle diese Daten auswerten und für zielführende, personalisierte Kommunikation aufbereiten“, erläutert Hübner im pressetext-Interview. Die Vermarkter könnten gar auf die aktuelle Gemütslage des Konsumenten reagieren und ihre Botschaften entsprechend abstimmen. „Das trifft vor allem für profilhinterlegte (CRM-basierende) Systeme zu. Marken können via Handy eine unmittelbare Kommunikation aufbauen“, so Hübner weiter.
Sowohl in den USA als auch hierzulande haben die Unternehmen die zunehmende Bedeutung dieses Marketingumfelds bereits erkannt. Das Handy findet laut Hübner immer mehr Berücksichtigung in der Marketingplanung. Allerdings müsse man dazu die medienspezifischen Möglichkeiten kennen, um eine Markeninszenierung erfolgreich zu realisieren. Daher ist den Unternehmen geraten, schon im Vorfeld abzustimmen, für welche Marken oder Branchen das Handy ein zielführender Kommunikationskanal ist. „Der breite Durchbruch des iPhones war für viele ein Auslöser, sich mehr mit der Materie zu beschäftigen. Die Verbindung von Social Media mit den Möglichkeiten des Handys eröffnet eine immense Hebelwirkung für die Markenführung“, meint Hüber abschließend.