Frankfurter Buchmesse 2013 – Rückblick

fbm2013So, ich hatte es geschafft, mal Kind und Kegel zuhause zu lassen und alleine in die große weite Welt zu reisen. Sitz ich doch sehr gerne in meiner Schreibwerkstatt und bin von dort eher online als offline auf Events unterwegs. Für alle die es nicht schafften, auf die Frankfurter Buchmesse 2013 zu kommen, möchte ich Euch einige meiner persönlichen Eindrücke in diesem Beitrag mitteilen.

Wenn man, so wie ich, nicht so oft diese Messe besucht ist man schon sehr überwältigt, was die Anzahl an Ausstellern betrifft. Fast alle großen Verlage stellten ihre Neuerscheinungen und Bestseller vor. Teilweise wird man von den vielen "aufgetürmten" Buchangeboten schon sehr erschlagen.

 

rubinrot-fbm-2013Daneben fanden unzählige Signierstunden der unterschiedlichsten Autoren statt. Auch bekannte Comiczeichner, deutsche Synchronsprecher aus dem Film "Die Tribute von Panem" und die Autorin  Kerstin Gier von "Rubinrot" incl. der deutschen Schauspieler aus dem gleichnamigen Film traten ihren Fans gegenüber. Gerne hätte ich auch ein Autogramm von dieser Autorin erhalten, aber leider war der Ansturm für mich einfach zu groß. Denn die Zeit ist begrenzt während eines eintägigen Besuches.. 😉 Nur gut, dass ich im Vorfeld mir die Messe-App installiert habe und damit ein kleines Besucherprogramm zusammengestellte hatte. So wusste ich gleich von Beginn an, welche Veranstaltungen für mich interessant sind.

 

Self-Publishing Area

In erster Linie ist für mich das Thema eBooks & Co. als Autor von großer Bedeutung. Wie geht es nun weiter nach Print und eBook? Dazu gab es eine recht selfpublishing-area-fbm-2013aufschlussreiche und an manchen Stellen bestätigenden Pondiumsdiskussion auf der Self-Publishing Aria. Vier Sprecher gaben dazu in ca. 30 min ihren Senf dazu.. Sorry, aber es war wirklich oft Senf dabei. Ein Verlagsmensch, ein Vertreter von epubli, ein Autor und ein anderer als Diskussionsleiter. Was kam dabei heraus? Tja, der Verlagsmensch steht auf Print, ist ja auch irgendwie nachvollziehbar.. der von epubli steht voll und ganz hinter eBooks und BOD (books on demand) und meinte auch, dass das Printbuch irgendwann ein Exklusiv-Produkt sei. Wozu ich fast schon zustimmen musste. Der Autor ist nun dazwischen. Ist es doch gerade für einen Erstautor als Self-Publisher so einfach ein Buch als eBook oder BOD auf den Markt zu bekommen. Denn Verlage lehnen, so lt. dem Verlagsmenschen, 99 % der vorgestellten Manuskripte ab. Erst mit nachgewiesenem Erfolg seien dann Verlage auch offner für eine Printausgabe. Doch für Sachbücher, wie ich sie schreibe, ist der eBook-Markt noch nicht ganz ausgereift, so der Vertreter von epubli. Er meinte auch: "Ist doch das Smartphone/Tablet jederzeit griffbereit, um nach Informationen zu suchen. Im Gegensatz zu früher, als man sich im Buchhandel ein Buch zu einem Thema kaufte und das als Nachschlagewerk im Regal jederzeit griffbereit hatte. Heutzutage kann jeder von überall zu seiner Frage Wissen abfragen, wozu braucht man noch ein Printbuch?" Also ich finde, es gibt noch genügend Leser, dem ein ausgedrucktes Werk lieber ist.  Ebenso haben nicht alle einen eReader oder ein Tablet. Bin gespannt, wie das zukünftige Generationen finden. 😉

Bei der ganzen Diskussion fiel mir auch auf, dass es hier mehr um das Thema Print oder eBook ging und nicht wie der Titel lautete: Das Printbuch, das ebook und was kommt danach? Es wurde ganz kurz um neue Möglichkeiten gesprochen, wie Buch-Webseiten oder das neue Baby von Sascha Lobo mit SOBooks. Es weiß einfach keiner wohin der Weg des Buches führt. Spannend…

3D Classroom

3d-classroom-fbm-2013Ein weiteres Augenmerk hatte ich auf digitale Wissensübermittlung im Klassenzimmer. Der Vortrag und die animierte Vorführung war schon sehr mit einem großen Staunen gemischt mit: Aha und das soll einen Mehrwert für den Unterricht bringen? Ich schwanke zwischen "Tolle Sache, das 3D animierte Körperinnere mit den pulsierendem Herz, den Venen und Arterie", sieht faszinierend aus und im Gegenzug zum Aufwand mit riesigem Bildschirm, Soft- und Hardware. Es sind doch gerade mal ein bis zwei Schulstunden für dieses Thema von den Lehrern vorgeshen und dafür diesen Aufwand? Noch dazu, das alles mit einer Brille auf der Nase. Gewöhnungsbedürftig! Besser wurde das Fach Chemie in 3D umgesetzt, bei dem es in höheren Jahrgangsstufen so richtig ans Eingemachte geht. Hierfür ist es meines Erachtens eine Bereicherung.

 

Augmented Reality

fbm-2013-kinderbuecher-lernbuecherIm späteren Verlauf fand ich mich in Halle 3.0 wieder, der Halle für Kinder- und Jugendbücher. Tja, ich kann es einfach nicht lassen und musste für meine Kinder hier mal die Fühler ausstrecken. Ich bin einfach eine Vollblut-Familienmanagerin neben meiner Tätigkeit als Schreiberin. Da war vielleicht die Hölle los. Grandios bunt und lebhaft mit vielen verschiedenen Neuerscheinungen. Zum Beispiel gibt es das Buch "Guinnessbuch World Rekordes 2014" jetzt mit Augmented Reality. iPad raus und drauf auf eine markierte Buchseite und das Buch erwacht zum Leben in 3D mit der kostenlosen APP. Nix mit der Aussage zu seinen Kindern: "Leg das iPad weg und nimm dir mal ein Buch zur Hand." Bätsch, das haben wir nun davon. Alles noch faszinierender machen zu wollen, mit mehr Ui und Oh-Effekten. Wobei mich es auch interessieren würde. Ups. Wäre sowas auch für Sachbücher möglich? Ok es gibt schon die Möglichkeit im Buch einen QR-Code abzudrucken, der einen auf ein Video linkt. Welche Möglichkeiten gäbe es noch ein Printbuch mit digitalen Inhalten aufzupeppeln? Die bekannte CD zum Buch war ein Versuch, der jedoch nur kurz als Highlight anhielt. Schnee von gestern meines Erachtens. Abwarten auf eine zündende Idee!!

 

fbm-2013-signierstunde-bilderbuchautorAm Spätnachmittag war ich bei der Signierstunde eines Bilderbuchautors. Er war echt klasse mit seiner mitreisenden Vorlesung, bei der er mit Leib und Seele seine Geschichte in die Herzen der Kinder brachte. Mit lustigen und immer wieder erheiternden Zwischenpausen, um die Kinder im Publikum mit einzubringen. 1A.. wirklich. Ich kaufte auch glatt das Buch: "Sie haben ihr Ziel erreicht!" Er machte es vollkommen richtig. So wie bei der Podiumsdiskussion immer wieder darauf verwiesen wurde: Am Leser und mit dem Leser am Buch – sprich ohne eigene Community zum Buch geht für Self-Publisher gar nix mehr heute. 😉

 

 

 

Fazit

Ein sehr erfrischender Tag mit vielen Highlights war es allemal für mich, noch dazu die sehr entspannte Zugfahrt. Was mich etwas verwunderte, die Stände mit neuen eBook-Readern waren meist menschleer. Was mag uns das wohl sagen für eBooks? Kindle, Tablet & Smartphone haben den Markt voll im Griff.

Bilder von Autor Susanne Angeli zum Messebesuch der Frankfurter Buchmesse 2013.