Suchmaschinen für mobiles Internet werden Werbung dominieren

Yahoo-Vizepräsidentin Wilson strebt Marktführung an

Die Online-Marketingmesse OMD, die vom 25. bis 26. September in Düsseldorf stattfindet, konzentriert sich immer stärker auf einen neuen Markt: die Werbung im mobilen Internet. „Erst kürzlich haben Nokia mit der Übernahme von Enpocket und Google mit der Ausweitung des Werbeprogramms Adsense auf Handys ihre Ambitionen auf dem Markt der mobilen Werbung gezeigt“, berichtet die FAZ. Auf der OMD werden Doubleclick und United Internet Media ihre neuen Produkte für die Werbung auf den Handy-Bildschirmen erstmals vorstellen. Von rund 1,5 Mrd. Euro werden die Ausgaben für Werbung auf dem Mobiltelefon bis zum Jahr 2011 auf rund zehn Mrd. Euro weltweit steigen, schätzen Marktforscher.

Den Suchfunktionen wird nach Einschätzung von Yahoo-Vizepräsidentin Geraldine Wilson bei der Durchsetzung des mobilen Internets eine Schlüsselrolle zukommen: „Wir glauben, dass die mobile Suche das eigentliche Tor zum Telefon mit Internetzugang ist. Für das Telefon ist es essenziell, auf sehr schnelle und einfache Weise exakt herausfinden zu können, was man möchte. Dazu empfiehlt sich die Nutzung des mobilen Internets. Außerdem gehe ich davon aus, dass sich in Zukunft immer mehr Menschen den Zugang zum Internet über ihre mobilen Geräte als über den PC erschließen werden. Bevor das zur Realität wird, muss noch einiges geschehen. Ein wichtiger Punkt ist da ein Suchsystem, das so zu konzipieren ist, dass es den Nutzern einen reellen Mehrwert durch eine schnelle und einfache Suche bietet“, erklärt Wilson, die ihre Thesen beim Bonner Fachkongress Voice Days als Hauptrednerin vortragen wird. Hier gelte es, Fehlerquellen zu vermeiden, die in der ersten Generation aufgetreten sind. So zum Beispiel die Übernahme der gleichen Suchmethode, die man am Computer verwendet. Dadurch wurde der Nutzer mit tausenden Links überflutet und konnte aus dem Informationsdschungel nur selten das Richtige und Wichtige herausfiltern. Für die mobile Suche sei es wichtig, die richtige Antwort schon auf der ersten Bildschirmseite zu liefern, so Wilson weiter.

Zuerst einmal sei es wichtig, dass die mobilen Nutzer über bessere Input-Vorrichtungen verfügen. „So ist es recht schwierig, eine lange URL in das Telefon einzugeben. Ebenso problematisch ist es, längere Texte einzutippen und Dinge anzuklicken und dann, nachdem man etwas angeklickt hat, noch auf die Antwort zu warten. Aspekte wie Dringlichkeit, das Bedürfnis nach Schnelligkeit und eine leichte, komfortable Handhabung spielen hier eine weitaus größere Rolle als dies auf dem PC der Fall ist. Darüber hinaus denke ich, dass zumindest in der Initialphase die Art der Information, die der Nutzer sucht, unterschiedlich sein wird. Hierbei wird die Standortfrage eine weitaus größere Rolle spielen, etwa bei der Frage: ‚In welchem Kino in meiner Nähe wird dieser Film gezeigt?‘ oder ‚Wo ist die beste Pizzeria in der Stadt?‘ Wir sind uns absolut sicher, dass ein Großteil der Anfragen sich auf Standorte und Veranstaltungen beziehen werden. Dabei wird es selbstverständlich in ein paar Jahren auch Situationen geben, in denen Nutzer am Telefon nach den geeignetsten Lebensversicherungspolicen fragen werden“, sagt Wilson.

Das Erste was Yahoo zur Verbesserung der Suchergebnisse im mobilen Internet unternommen habe, war die komplette Neugestaltung des eigenen Produkts. „Dabei haben wir praktisch die ersten Produktkonzepte verworfen. Wenn man ein Wort wie ‚Apple‘ auf dem Desktop eintippt, erhält man 50 oder sogar 60 Mio. Links. Wir arbeiten derzeit an einem vollständig neu gestalteten Suchsystem. Ziel ist es, damit zu erkennen, welche Antworten die Nutzer wirklich suchen und diese Informationen in klassifizierten Kategorien zur Verfügung zu stellen. Wir haben diesen Service in den USA bereits Anfang des Jahres eingeführt und im Mai in den fünf größten Ländern Europas. An der Produktinnovation arbeiten wir derzeit in Europa und sind sehr darum bemüht, wesentlich mehr lokale Informationen in unser Suchsystem einzuspeisen. In den nächsten drei bis sechs Monaten werden wir mehr lokale Informationen zum Thema Kino, Sport, Restaurants und Gastronomie hinzufügen“, erläutert die Yahoo-Vizepräsidentin.

Die Nummer eins der Such-Unternehmen im mobilen Internet sei in der Regel auch die Nummer eins in der mobilen Werbung. „In einigen Teilen der Welt ist das leicht und in anderen Teilen der Welt, und dazu gehört auch Deutschland, ist Google auf dem PC eine sehr erfolgreiche Marke. Aber wir verfügen über ein wirklich revolutionäres Produkt, das überall in der Industrie als bestes Mobile Search-Produkt anerkannt ist“, so Wilson. Es sei in der Branche üblich, dass einige Anbieter nur Exklusivverträge abschließen. Daher habe man keine andere Wahl als zu warten, bis diese Verträge, die manchmal für ein oder zwei Jahre abgeschlossen wurden, ausgelaufen sind. „Es gibt also einen Zeitpunkt, zu dem es opportun ist, den Versuch zu starten, für die nächste Vertragslaufzeit ins Geschäft zu kommen“, sagt Wilson. Sie ist davon überzeugt, dass das mobile Medium das Potenzial hat, zum bedeutendsten Werbemedium aller Zeiten zu werden. „Es hat wirklich ein unbestritten großes Potenzial: Zunächst einmal ist das Telefon ein sehr persönlicher Gegenstand, bei dem man davon ausgehen kann, dass es im Vergleich zum PC hauptsächlich von derselben Person genutzt wird. Das bedeutet, dass die Ansprache dieser Person bequemer ist, selbst dann, wenn der Name und die Adresse des Nutzers noch nicht bekannt sind. Das Nutzerprofil ist konsistent: Bei der richtigen Ausrichtung und Platzierung der Ads, wird man einen wesentlich höheren Grad an Treffer-Relevanz erzielen“, weiß Wilson (pressetext.deutschland, Düsseldorf/Bonn, 24.09.2007).

No Comments for “Suchmaschinen für mobiles Internet werden Werbung dominieren”

Thomas

says:

Ob man jetzt immer mehr das Mobiel Internet sucht in Zukunft würde ich gar nicht so sagen. Mein 30 Zoller ist mir immer noch lieber als das Dislay von meinen iPhone. Mein iPad nehme ich nicht immer mit. Wenn ich auf der Couch sitze, nutze ich lieber mein MacBook. Mobiles Internet nutze ich, wenn ich unterwegs bin. Sonst nicht.