Mobile Apps bis 2020 wichtiger als Web

90 Prozent der Entwicklerteams trotzdem zum Scheitern verurteilt

„Mobile Applikationen, sogenannte Apps, werden von ihrer Bedeutung her bis zum Jahr 2020 genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger als das Internet werden. Bei den Konsumenten werden sie bis dahin gleichermaßen beliebt sein wie es heute Webseiten sind.“ Mit dieser Einschätzung sorgt derzeit Ilja Laurs, CEO von GetJar einem führenden unabhängigen Online-App-Store, für Aufregung auf der derzeit in San Francisco über die Bühne gehenden MobileBeat-Konferenz. Was das Ausmaß des verfügbaren App-Angebots betrifft, rechnet der Experte allerdings damit, dass schon bis zum Jahresende die Höchstzahl von 100.000 Programmen erreicht sein wird. „Dies wird der Wendepunkt für das Entwicklerengagement sein, das danach sukzessive zurückgehen wird“, ist Laurs überzeugt. Hauptursache hierfür seien vor allem wirtschaftliche Gründe und übertriebene diesbezügliche Hoffnungen der App-Entwicklerteams. „Der Hype um den Erfolg von Apples App Store hat …

einen unglaublichen Entwickleransturm auf dem Markt für mobile Applikationen ausgelöst und einen regelrechten Modetrend kreiert“, stellt Laurs fest. Von dem enormen Potenzial des aufstrebenden Marktes könnten aber im Endeffekt nur relativ wenige Anbieter profitieren, die große Mehrheit sei hingegen zum Scheitern verurteilt. „Die Realität zeigt, dass der entsprechende Markt eine Größe hat, die nur eine bestimmte Anzahl von Entwicklern duldet. Die Rate derjenigen, die auf diesem heiß umkämpften Feld scheitern und keinen oder zu wenig Gewinn aus ihren Investitionen herausholen werden, liegt bei 90 Prozent“, meint Laurs. Als Resultat dieser schlechten ökonomischen Perspektive werde sich eine zunehmende Zahl der Entwicklerteams in den kommenden Jahren um alternative Einnahmequellen und Betätigungsfelder umsehen und dem Mobile-App-Markt den Rücken kehren.

„Kleine Programme, die auf dem Handy installiert werden können und auf einem bestimmten Gebiet einen Nutzen bringen, gibt es eigentlich schon seit längerer Zeit. Apple hat als Vorreiter auf diesem Sektor aber erst die Installation und Nutzung solcher Apps ohne große technische Grundkenntnisse ermöglicht und den Vertriebsweg stark vereinfacht“, stellt Rafaela Möhl vom Online-Handytarif-Berater Teltarif http://www.teltarif.de , gegenüber pressetext fest. Davon, dass die Bedeutung des App-Store-Marktes künftig noch weiter zunehmen wird, sei mit ziemlicher Sicherheit auszugehen. „Apps ermöglichen es, das Handy an die eigenen Bedürfnisse und Interessen anzupassen und es so zu individualisieren. So zahlreich die Hobbys und Interessen der Handynutzer sind, so zahlreich sind auch die verfügbaren Programme. In Zukunft werden Apps sicher auch nicht nur auf dem Handy, sondern auch auf anderen Geräten, wie etwa dem Fernseher, installiert und genutzt werden“, erläutert Möhl.

Das erfolgreichste App-Store-Angebot unterhält zurzeit eindeutig Apple. Der Computerkonzern aus Cupertino hält inzwischen bereits mehr als 65.000 verschiedene Programme für iPhone- und iPod-touch-Eigentümer bereit und verkündete erst vor wenigen Tagen, die Marke von 1,5 Mrd. Downloads geknackt zu haben. „So etwas wie den App Store hat es vorher in der Industrie noch nie gegeben – weder in Quantität noch in Qualität“, ließ Apple-CEO Steve Jobs anlässlich des Erreichens des Meilensteins wissen. Dass inzwischen mit dem BlackBerry-Hersteller Research in Motion und dem Mobilfunkriesen Nokia auch andere Player die vielversprechende App-Store-Spielwiese betreten haben, scheint den in der jüngsten Vergangenheit vor allem aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme die Schlagzeilen beherrschenden Jobs nicht weiter zu beunruhigen. „Über 1,5 Mrd. heruntergeladene Anwendungen werden es anderen sehr schwer machen aufzuholen“, so der Apple-CEO.
 

1 Comment for “Mobile Apps bis 2020 wichtiger als Web”

Stefan.B

says:

Auch wenn dieser Markt viele Konkurenten hat, glaube ich dennoch das sich das heute vorausdenken in jedem Fall lohnt.
Diese Programmierer werden später bestimmt die Köpfe der technologischen Zeit sein.