Bluetooth wird einfacher und schneller

Version 2.1 vereinfacht Verbindungsaufbau – Geschwindigkeitsturbo durch UWB

Mit einer Produktschau einiger seiner Mitglieder beendetet die Bluetooth Special Interest Group (SIG) in Wien ihre jährliche Konferenz. „Bluetooth hat sich in den vergangenen Jahren zur populärsten Funk-Techologie in Elektronikgeräten entwickelt“, sagte Anders Edlund, Marketing Direktor der SIG, gegenüber pressetext. Mittlerweile wurden weltweit über eine Mrd. Bluetooth-Geräte abgesetzt. Die Technologie wird laufend weiterentwickelt, die kommende Version 2.1 verspricht einfacheren Verbindungsaufbau. Zudem sollen bis Ende 2007 Ultra Wideband-Produkte (UWB) auf den Markt kommen, mit denen die Übertragungsgeschwindigkeit dramatisch verbessert wird.

Das größte Potenzial für Bluetooth wird derzeit im Auto gesehen. „Wir bieten einige Bluetooth-Geräte für den Einsatz im Fahrzeug an. Neben GPS-Receivern haben wir auch die Freisprecheinrichtung T305 und einen Adapter für das Autoradio, der via Bluetooth sowohl Handy als auch MP3-Player problemlos mit dem CarHiFi-System verbindet“, erläutert Fred Zimbic, Emerging Technologies Manager bei Motorola, im Gespräch mit pressetext. Beim T305 handelt es sich um eine kompakte, mobile Freisprecheinrichtung, die an die Sonnenblende gesteckt wird und sich mit jedem Bluetooth-Telefon verbindet – Kostenpunkt liegt bei etwa 80 Euro.

Das kalifornische Unternehmen A&D Medical versieht medizinische Geräte wie Waagen oder Blutdruckmessgeräte mit Bluetooth-Komponenten. „Unsere Produkte richten sich hauptsächlich an Krakenhäuser, Arztpraxen oder Versicherungen“, so ein Unternehmenssprecher. Die Produkte sind allerdings auch für Private interessant. So kann die Dokumentation des Blutdruckes beispielsweise am Bluetooth-Mobiltelefon erfolgen.

Die SIG beschäftigt sich neben der Vermarktung der Bluetooth-Technologie auch mit der Koordination der weiteren Entwicklungen. „Mit der nächsten Version 2.1 wird vor allem die Handhabung der Geräte durch den User vereinfacht werden“, erklärt Edlund. Derzeit sind beispielsweise beim Pairing von verschiedenen Geräten bis zu zehn Klicks notwendig, zudem stehen verschiedene Verbindungsvarianten zur Verfügung und die Menüs sind bei jedem Gerät anders organisiert. Mit Bluetooth 2.1 sollen nur maximal 3 Klicks nötig sein, um die Verbindung aufzubauen. „Zudem werden NFC-Chips (Near Field Communication) genutzt, um die Paarung zu initialisieren“, so ein SIG-Sprecher. Damit müssen zwei Geräte nur kurz aneinander gehalten werden, um die Verbindung zu initialisieren.

Als nächste Stufe von Bluetooth soll sich Ultra Wideband (UWB) durchsetzen. Das britische Unternehmen Artimi entwickelt – wie auch andere – die entsprechende Hardware und verspricht Datenraten bis zu 480 Megebit pro Sekunde. „Aktuell benötigt eine Datei mit einem Megabyte in etwa zehn Sekunden, um übertragen zu werden. Mit der Highspeed-Bluetooth-Variante UWB wird ein Foto oder ein MP3-File in weniger als einer Sekunde übertragen. Eine ganze CD wird somit alle 20 Sekunden auf das verbundene Gerät geschaufelt“, sagt Dennis Laudick, Marketing Manager von Artimi, im pressetext-Gespräch.

Laut einer Prognose von IC-Insights wachsten die Umsätze mit Bluetooth-Chipsätzen bis 2010 auf mehr als 3,2 Mrd. Dollar an. Mit 33 Prozent an jährlichem Zuwachs bescheinigen die Markforscher der Funk-Technologie einen anhaltenden Boom. Als einen der Hauptgründe für die wachsende Nachfrage nennen die Experten den Rückgang bei den Produktionskosten. Durch den Preisverfall können die Hersteller die Zusatzkosten der Integration von Bluetooth leichter verkraften, kommentieren die Analysten. Mittlerweile findet sich Bluetooth nicht nur in Highend-Handys oder Notebooks sondern verschiedenen Endgeräten aller Preisklassen (pressetext.austria, Wien, 20.04.2007).