Amazons eBook-Politik wird stark kritisiert

Bürgerrechtler fordern mehr Freiheit bei Kindle-Uploads

Der Onlinehändler Amazon muss sich zunehmender Kritik aufgrund seiner E-Book-Politik stellen. Nachdem vergangene Woche legal erworbene E-Books von den Kindle-Readern zahlreicher Nutzer über die Synchronisierungsfunktion seitens Amazon gelöscht worden waren, wächst nun der Druck auf das Unternehmen. Obwohl sich Amazon-Chef Jeffrey P.Bezos für das Vorgehen kurz darauf entschuldigt hatte, fordern viele nun eine Änderung der Art und Weise, wie der Onlinehändler seine E-Books verkauft, berichtet die New York Times. Bürgerrechtsgruppen sowie Konsumentenvertreter wollen, dass Amazon seine Kontrolle über die Kindle-Nutzung aufgibt und nicht mehr „überwacht“, welche Texte auf das Gerät geladen bzw. darüber gelesen werden. „Solange Amazon weiterhin das Gerät kontrolliert, wird es auch die Möglichkeit geben, …

Bücher zu löschen und das bedeutet, die Versuchung wird bestehen, dies auch einzusetzen bzw. dazu gedrängt zu werden“, befürchtet Holmes Wilson, Kampagnenleiter bei der Free Software Foundation. Die in Boston beheimatete Organisation sammelt derzeit Unterschriften für eine Petition, die Amazon vorgelegt werden soll. Darin wird der Onlinehändler dazu aufgefordert, den Kindle-Reader „freizugeben“ sowie den Einsatz des DRM-Kopierschutzes bei den E-Books zu überdenken.

Das Hauptproblem, das durch den Kopierschutz entsteht, ist, dass die User den digitalen Content weniger besitzen als mieten. Außerdem hat der Hersteller oder Händler jederzeit die Möglichkeit, diese Miet-Vereinbarung zu brechen. Viele Menschen sorgen sich inzwischen, dass durch die Vernetzung von Geräten wie dem Kindle oder auch iPods, etc. die Firmen immer mehr Einblick darauf und Kontrolle darüber haben, welche Inhalte konsumiert werden.

Nicht zu vergessen Google, sobald man dort einen Account hat, wird der Konsum auch geprüft …

Wenngleich Rechtsexperten wie Randal C. Picker von der University of Chicago in Amazons Vorgehen bei den Buch-Löschungen kein wirkliches Vergehen sehen, warnen Kritiker davor, dass Geräte wie der Kindle, die dazu in der Lage sind, das Nutzerverhalten zu beobachten und zu kontrollieren, prinzipielle Gefahren mit sich bringen. Von dieser Seite wächst nun auch der Druck auf Amazon. Die Löschungsaktion zieht also durchaus Nachwehen nach sich und dürfte dem Kindle-Image ein weiteres Mal zusetzen. Erst kürzlich hatte es Aufregung um die Geräte selbst gegeben, weil Nutzer aufgrund eines angeblich systematischen Gehäusefehlers gegen Amazon geklagt hatten