Motivationstief bei Yahoo-Mitarbeitern

CEO Semel versucht Personal zu halten

Die Stimmung beim Internetriesen Yahoo scheint derzeit auf dem Nullpunkt zu sein. US-Medienberichten zufolge leiden die Mitarbeiter des Konzerns an einem Motivationstief. Viele scheinen von den Rückschlägen der vergangenen Monate gezeichnet zu sein und die schlechten Ergebnisse, die das Unternehmen derzeit vorzuweisen hat, nicht zu verkraften. CEO Terry Semel muss nun danach trachten, die Moral wieder anzuheben und wichtige Führungskräfte davon abzuhalten, Yahoo den Rücken zu kehren.

Anfang des Monats drückten Gerüchte, Microsoft wolle das Unternehmen aufkaufen, kräftig auf die interne Stimmung. Zahlreiche Yahoo-Mitarbeiter fingen offenbar an, sich bei Konkurrenten wie Google und Apple zu bewerben. Kurz zuvor wurde ein enttäuschendes Quartalsergebnis mit elf Prozent Gewinnrückgang bekannt gegeben. Zwar verzeichnete Yahoo ein Umsatzplus von sieben Prozent, das gegen 63 Prozent Wachstum bei Google jedoch mager aussieht.

Aus Unternehmenskreisen werden nun zunehmend Stimmen laut, die befürchten, dass die moralische Krise bei Yahoo den Konzern daran hindern könnte, sich selbst wieder auf die Beine zu stellen. Eine Reihe an wichtigen Mitarbeitern hat das Unternehmen in jüngerer Vergangenheit bereits verlassen. Das Hauptproblem für Yahoo dabei ist, dass diese Mitarbeiter zumeist von Anfang an beim Unternehmen waren und nun einen beträchtlichen Teil an Erfahrung und institutionellem Wissen mitnehmen. Bislang handelte es sich bei den ausscheidenden Angestellten zumeist um mittlere Führungskräfte. Einige Ex-Mitarbeiter fürchten nun aber, dass sich die Abgänge zu einer richtigen Flut entwickeln und künftig auch Personen aus den obersten Etagen die Flucht ergreifen könnten.

Laut Yahoo gibt es kein ernsthaftes Problem mit den Mitarbeitern bzw. damit, neue Mitarbeiter einzustellen. Viele Kündigungen seitens der Angestellten seien schlichtweg das natürliche Ergebnis der Restrukturierungsmaßnahmen gewesen. Die Belegschaft sei im vergangenen Jahr insgesamt um 16 Prozent gewachsen und 90 Prozent der Jobangebote würden angenommen. Außerdem setzt Yahoo große Hoffnungen in seinen neuen Werbeservice Panama, der zum Start positive Rückmeldungen hervorgerufen hat. Allerdings wurde der durchschlagende Erfolg bislang auch noch nicht erzielt. Yahoo bemüht sich, die Stimmung wieder zu heben, ob dies am Ende gelingen wird, bleibt jedoch abzuwarten (pressetext.austria, Sunnyvale/Kalifornien, 18.05.2007).