Eiszeit zwischen Google und großen Medienkonzernen

Google-Chef will Lizenzpartner-Suche dennoch fortsetzen

Die Kluft zwischen Google und großen traditionellen Medienunternehmen bleibt weiterhin bestehen. Laut Google-Chef Eric Schmidt ist die Einstellung zu Online-Plattformen wie YouTube von klassischen und neuen Medien komplett verschieden. Trotz bisherigen Misserfolgs und ständigen Querelen mit US-Medienhäusern in verschiedenen Kopierschutzfragen, will Schmidt die Suche nach Lizenzpartnern weiterhin fortsetzen. Er fügte auf der Bear Stearns Investorkonferenz aber auch hinzu, dass es wohl eine ernsthafte Unstimmigkeit zwischen Google und den Medienkonzernen gebe. Während die traditionellen Medien meinen, ihre Inhalte hätten einen bestimmten immanenten Wert, sagt Google, das müsse sich erst erweisen.

Mittlerweile hat Google zwar eine Reihe an Lizenzverträgen in der Tasche, aber die wirklich großen US-Unternehmen zeigen kaum Interesse an einer Partnerschaft. Zuletzt einigte sich Google mit der British Broadcasting Corp. auf eine Zusammenarbeit. Verhandlungen mit Viacom und NBC hatten in der Vergangenheit aufgrund von Copyright-Streitigkeiten zu keinem positiven Ergebnis geführt.

Über viele Freunde unter den Globalplayern kann sich Google derzeit nicht freuen. Vielmehr wird der Erfolgs-verwöhnte Suchmaschinenbetreiber von allen Seiten angegriffen. Erst gestern hagelte es öffentliche Attacken seitens Microsoft. Thema waren neuerlich vermeintliche Urheberrechtsverletzungen. Gleichzeitig startet Microsoft wiederum den Versuch, Google an der Spitze der Suchmaschinen abzulösen. Dazu will der Computerkonzern einiges an Qualität zulegen und bessere Suchergebnisse liefern. Auch die Art und Weise, wie im Web gesucht wird, soll verändert werden.

Bisher hatte Microsoft keine Chance gegen die Dominanz von Google. Während der Suchmaschinen-König laut Nielsen Net Ratings auf 53,7 Prozent aller Suchanfragen kommt, hält Microsoft nur einen Anteil von 8,9 Prozent. Zudem konnte Google sich im vergangenen Jahr über 40 Prozent Wachstum freuen und der Konkurrent musste sich mit nur 2,5 Prozent Zuwachs zufrieden geben (pressetext.austria, Mountain View, 07.03.2007).