Junge Generation verändert Medienkonsum

Internet löst klassische Medien ab

Die junge Generation der 16 bis 24-Jährigen bringt eine radikale Änderung des Medienkonsums mit sich. Wie eine Studie der britischen Regulierungsbehörde Ofcom belegt, verschmäht die Jugend klassische Medien wie Fernsehen, Radio oder Zeitungen zugunsten von Onlinediensten. Gleichzeitig nimmt die Penetration von Breitband und Digital-TV weiterhin stark zu. Allein in Großbritannien nutzen inzwischen 1,8 Mio. Haushalte ihre Breitbandverbindungen für Internet-Telefongespräche. Die so genannte „Networking-Generation“ nimmt neue Technologien um ein Vielfaches schneller an als die restliche Bevölkerung.

Die Gruppe der 16 bis 24-Jährigen verbringt im Durchschnitt wöchentlich knapp drei Stunden in der virtuellen Welt. 70 Prozent von ihnen haben schon einmal eine Social-Networking-Seite wie etwa MySpace genutzt. In der Gesamtbevölkerung hingegen haben nur 41 Prozent Erfahrung mit derartigen Webpages. Zudem hat einer von fünf aus der jungen Altersgruppe bereits eine eigene Webseite oder zumindest einen eigenen Blog. Die Hälfte aller 16 bis 24-Jährigen besitzt eine Spielkonsole und/oder einen MP3-Player.

Der Studie zufolge hat der jugendliche Online-Lifestyle dazu geführt, dass das Interesse am Fernsehen in dieser Altersgruppe deutlich niedriger ist als bei einem durchschnittlichen TV-Nutzer. Die Jugendlichen sehen pro Woche um sieben Stunden weniger fern als die Gesamtbevölkerung. Wenn sie sich jedoch vor das TV-Gerät setzen, schalten sie eher digitale Privatsender ein als das öffentliche Fernsehen. Auch die Reduktion des Konsums anderer Medien wie Zeitungen, Magazine und Radio der Networking-Generation lässt sich auf das Internet zurückführen.

Die Abkehr von traditionellen Medien hin zur virtuellen Welt kann in Zukunft großen Einfluss auf Medienbehörden, Öffentlichkeit und Politik haben. Experten versuchen nun herauszufinden, wie mit diesen Veränderungen umzugehen ist. Auch die Geschwindigkeit mit der diese Altersgruppe ihr Konsumverhalten ändert, sei viel höher als in anderen Generationen, so ein Sprecher der Ofcom (pressetext.austria, London, 12.08.2006).