Crandy – Europäisches Bezahlsystem startet in Amerika

NCS übernimmt Werbung aus Deutschland

In den vergangenen Jahren sind immer mehr bargeldlose Zahlungssysteme auf den Markt gekommen. Online-Bezahlsysteme und Quickcards sind nur zwei Beispiele dafür. Im Dezember 2003 etwa startete in Deutschland das Handy-Bezahlsystem Crandy, das die anonyme Transaktion von Handy zu Handy oder Handy zu Automat möglich macht. Nun will der Betreiber NCS das Crandy-Konto auch in den USA vermarkten.

Im Bereich Mobile Payment sind Europa und Asien den Vereinigten Staaten weit voraus. Wie aus verschiedenen Studien von Kreditkarten-Unternehmen hervorgeht, wünschen sich vor allem jüngere Amerikaner mobile Zahlungsmöglichkeiten – doch bis dato konnte sich kein Anbieter am Markt durchsetzen. Nun versucht der Betreiber NCS mit seinem Handy-Bezahlsystem den Sprung nach Amerika. In Europa verzeichnet der Mobile-Payment-Anbieter bereits über 350.000 Kunden in fünf Ländern (Frankreich, Belgien, Großbritannien, Spanien und Deutschland). „Es gibt in Amerika zwar schon einige Anbieter, die vor allem mit Java arbeiten, wie Europay. Natürlich sind dies unsere großen Konkurrenten in diesen Bereichen. Der Markt für SMS/Telefon-Bezahlsysteme ist aber so gut wie nicht erschlossen und genau dort setzen wir an“, erklärt Rolf Krause, Pressesprecher von NCS Network and Communication Service, im Gespräch mit pressetext.

Crandy ist die Bezeichnung für eine Bezahlung via SMS oder Telefonanruf bis zu einem Betrag von 150 Euro. Man lädt durch einen Anruf bei einer kostenlosen Hotline einen Betrag auf das Handy. Bei einem geeigneten Getränke- oder Parkautomaten schickt man eine SMS an die dort angeführte Nummer und bezahlt somit. Der aufgeladene Betrag wird bei der nächsten Telefonrechung mitbezahlt. „Wir erwarten uns in Amerika in jedem Fall eine höhere Akzeptanz als in Europa, vor allem deshalb, da Amerika schon durch verschiedene Lösungen für das Thema Mobile Payment sensibilisiert wurde, was in Europa nicht der Fall war“, erläutert Krause. Das Angebot richte sich natürlich eher an die jüngere Generation im Alter zwischen zwölf und 25 Jahren.

Nach dieser Altersklasse wurde auch die Werbeschiene konzipiert. „In den USA werden wir die gleichen Werbemaßnahmen wie in Deutschland setzen, da sie sich hier bewährt haben. Zum einen ist dies das Direktmarketing über SMS und zum anderen die Initiative ‚Freunde werben Freunde‘ bei der jeder, der einen Freund anwirbt, einen Euro bekommt. Diese Schiene ist vor allem bei den Jüngeren gut angekommen“, erklärt Krause im pressetext-Interview. Weiters wurde im Vorfeld verraten, dass sich NCS einen namhaften Partner in den USA ausgesucht hat. Um welches Unternehmen es sich hier konkret handelt, wird frühestens in zwei Wochen bekannt gegeben. Krause verriet aber gegenüber pressetext, dass es sich um einen angesehenen und bekannten Weltkonzern handele, der jährlich zwölf Mrd. Dollar erwirtschafte (Crandy, Krefeld, 10.10.2006).