.com-Domains trotz scharfer Kritik teurer

Gestiegenes Datenaufkommen und Sicherheitsmaßnahmen als Gründe

Verisign, Verwalter von .com- und .net-Domains, hat angekündigt, die Preise für genannte Top-Level-Domains (TLD) zu erhöhen. Die jährliche Abgabe für .com-Adressen werde um sieben Prozent auf 6,42 Dollar angehoben, der Preis von .net steigt um rund zehn Prozent auf 3,85 Dollar. Mit dieser Erhöhung setzt das Unternehmen die mit der Internetverwaltung ICANN ausgehandelten Vertragsbedingungen im Rahmen der Verwaltung dieser TLDs um. „Wirtschaftlich gesehen müsste man eigentlich von einer Verbilligung über höhere Stückzahlen ausgehen“, kommentiert Richard Wein, Geschäftsführer von nic.at, die Ankündigung im Gespräch mit pressetext. „Allerdings hat sich Verisign in den Verhandlungen mit ICANN eine bequeme Ausgangsposition geschaffen und damit schon im Vorfeld die Preiserhöhung gesichert.“

Der von vielen Registraren scharf kritisierte Vertrag über die Verwaltung von .com bis 2012 sichert Verisign in den nächsten sechs Jahren viermal eine Preiserhöhung der Registriergebühren von bis zu sieben Prozent zu. Die nun angekündigten, höheren Preise sind ab 15. Oktober 2007 gültig. Betroffen sind Neuregistrierungen und Verlängerungen. Wer beispielsweise vor diesem Stichtag einen Zehnjahresvertrag für eine Domain abschließt, bezahlt auf die Vertragsdauer den alten Preis. Derzeit gibt es insgesamt etwa 62 Millionen .com-Domains und rund neun Millionen .net-Domains. Die Preisanhebung spült jährlich zusätzlich 29 Mio. Dollar in Verisigns Kassen.

Das US-Unternehmen argumentiert, dass der höhere Preis aufgrund des signifikant gestiegenen Datenaufkommens im Internet gerechtfertigt sei. Zudem wurde angekündigt, dass man in die Sicherheit der Infrastruktur investieren will. 100 Mio. sollen dafür locker gemacht werden. „Dass Verisign von seinen vertraglichen Rechten Gebrauch machen wird, war natürlich abzusehen. Allerdings überrascht es mich, dass das Unternehmen die Preiserhöhung trotz viel Kritik so schnell umsetzt. Es hätte mich allerdings auch gewundert, wenn sie es nicht gemacht hätten“, meint Wein abschließend (pressetext.austria, Mountain View, 06.04.2007).